Im kommenden Jahr 2019 feiert die Musicalausbildung der Performing Academy ihr 25-Jahr Jubiläum, was gleichbedeutend mit einem Vierteljahrhundert (!) hochwertiger Ausbildungsarbeit ist.
Eine Ausbildungstätigkeit, die in all den Jahren ein ganz wichtiger und vor allem erfolgreicher Fixpunkt in der heimischen Ausbildungslandschaft im kulturellen Bereich war und nach wie vor ist.
Kaum eine Woche verdeutlichte das so bildhaft, wie die Woche vom 5. bis 12. April 2018.
Die zurzeit rund 30 Studierenden der Academy begeisterten in dieser Woche 9.000 Zuseher in der Gasometer Music City Hall mit ihrer österreichischen Erstaufführung von „13 – das Musical“, das als Auftragsarbeit für das Theater der Jugend produziert wurde.
Gleichzeitig waren insgesamt 15 AbsolventInnen der Academy in den VBW-Produktionen „I am from Austria“ und „Tanz der Vampire“ genauso im Einsatz wie drei weitere im Fixensemble des Musiktheaters Linz bei der Österreichpremiere von „Assassins“ sowie sechs weitere im Fixensemble der Wiener Volksoper. In Klagenfurt brillierten sechs AbsolventInnen der Academy in der „Zauberer von Oz“, wobei zwei von ihnen Hauptrollen bekleideten.
Zur selben Zeit wurden die ROMY-Preise für die führenden Film- und Fernseh-Schauspielerinnen Österreichs vergeben, bei denen in diesem Jahr die Academy AbsolventInnen Patricia Aulitzky und Nina Proll zur Wahl standen und letztere den Preis für die beste Kinoschauspielerin, die ROMY 2018, auch tatsächlich gewann.
Alleine diese einzige Woche, mit auszugsweise mehr als 50 Performing Academy DarstellerInnen im hochwertigen Einsatz, zeigt nicht nur die auffällige Kulmination von Academy AbsolventInnen sondern vor allem die besondere Bedeutung dieser Ausbildungsstätte für Wien und Österreich, die 1994 nur aus einem einzigen Grund als gemeinnütziger Verein gegründet wurde.
Nämlich die Folgen eines schwerwiegenden, politischen Fehlers abzumildern, der mit der Schließung der damals europaweit führenden Ausbildungsstätte, den „Theater an der Wien Studios“ von Peter Weck, beschlossen wurde. Schon damals ein beispielloser Skandal, der wider besseren Wissens beschlossen wurden, niemanden etwas brachte – außer einigen Managern finanzielle Vorteile – und deswegen klammheimlich unter den Teppich gekehrt wurde.
Das „Glück“ für die neugegründeten Performing Academy war, dass die hochwertige Arbeit nahtlos fortgesetzt werden konnte, sich die erfolge bereits kurze Zeit später massiv einstellten und das Niveau der Ausbildung über all die Jahre sogar noch gesteigert wurde. Alleine das bewies bereits nach kurzer Zeit die Notwendigkeit des Weiterbestands einer hochwertigen Ausbildung in Wien und den Bedarf einer Kulturszene an gut ausgebildeten DarstellerInnen.
Über 200 AbsolventInnen der Performing Academy sind seit dieser Zeit mittlerweile im gesamten deutschsprachigen Raum in den Bereichen Film, Fernsehen und Bühne höchst erfolgreich tätig, wodurch auch der volkswirtschaftliche Nutzen einer qualitativ hochwertigen Ausbildung mehr als augenscheinlich wird.
Das alles ist natürlich kein Zufall und hat viel mit der grundsätzlichen Ausbildungsphilosophie der Performing Academy, einer langjährigen Talentebeobachtung und gleichzeitiger -förderung in einer hochwertigen Ausbildung zu tun, bei der immer der junge Mensch und die Nachhaltigkeit seiner Entwicklung im Zentrum des Handelns stehen.
Die lange Erfolgsliste von Engagements von Academy AbsolventInnen verdeutlicht das eindrucksvoll.
Den Wert einer Ausbildung ist keine subjektive Größe sondern kann anhand mehrerer Faktoren eruiert und ermessen werden:
Das beginnt bei der frühen Talentesichtung, der qualitativ hochwertigen Ausbildungsarbeit, dem Lehrplan, dem Lehrkörper, den Erfolgen der Absolventen und setzt sich über die Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit fort, um letztendlich bei volkswirtschaftlichen, kultur-, sozial- und regionalpolitischen Vorteilen zu enden, die es zu bewerten gilt. Genau diese objektive Bewertung hat eine Politik die letzten 25 Jahre aus unterschiedlichen, schwer nachvollziehbaren Gründen vermieden.
Es ist bezeichnend, dass es einer privaten, nicht kommerziell ausgerichteten, Einrichtung zu verdanken ist, dass heimische Talente gefördert werden, um so überhaupt Erfolge in diesem Bereich verzeichnen zu können. Denn die Politik versagt in diesem – besonders auch für Wien – so wichtigen kulturellen Segment seit mehr als 25 Jahren kläglich.
Eine qualitativ hochwertige Ausbildung – im Gegensatz zu qualitativ bedenklichen Massenausbildungen – ist in Wahrheit niemals Nutznießer der eigenen Ausbildungsleistung, sondern das wird immer eine Volkswirtschaft, eine Stadt, ein Land und letztendlich deren Talente sein.
Ohne die Tätigkeit der Performing Academy wäre die kulturpolitische Landschaft in Österreich und insbesondere die in Wien um sehr viele Spitzenleistungen im Musiktheaterbereich ärmer, denn über Talent verfügt Österreich zur Genüge.
Das sieht man nicht nur in der Performing Academy sondern auch bereits bei kommenden Generationen der Kinderausbildung des Performing Center Austria, dem Xmas Jugendmusical-Projekt, der Performing Youth Company und den Performing Talents.
Trotz diesem beschämenden und unbefriedigenden Status Quo im Ausbildungsbereich macht zumindest der Ausblick auf genau diese kommende talentierte Generationen große Freude und so lebt die Hoffnung bis zuletzt, dass die politisch Verantwortlichen nach vielen Jahren der Tatenlosigkeit doch endlich einmal aufwachen, um den Wert und Nutzen künstlerisch hochwertiger Ausbildungen richtig ermessen zu können.