Das Disney Märchen Aladdin zum Angreifen nahe und Familienunterhaltung vom Allerfeinsten bot am Sonntag, den 26.02. 2012, die Premiere von „Disneys junge Bühne“ in der Wiener Stadthalle. Davon zeigten sich neben Nico Wohlschlegl von der Disney Company auch zahlreiche Prominente aus Politik, Medien und Kunst, darunter Stadtrat Christian Oxonitsch, Vera Russwurm, Helmut Brandstätter, Erwin Kienast, Martina Rupp, Andreas Gabalier sowie Drew Sarich und Ann Mandrella begeistert, die sich gemeinsam mit ihren Familien bei der Premiere der ersten Show von „Disneys junge Bühne“ als bekennende Disney-Fans köstlich amüsierten.
Eine magische Geschichte verspricht Judith Jandl, mit ebensolcher Stimme, als verheißungsvolle Erzählerin mit dem Opener-Song „Arabische Nächte“.
Tatsächlich ist es Regisseurin Rita Sereinig mit ihrer Bühnenversion des Disney-Klassikers gelungen, nicht nur die Kinder zu lautstark artikulierten Begeisterungskundgebungen zu verführen, sondern auch deren erwachsene Begleitpersonen bestens zu unterhalten. Ein energiegeladenes Ensemble setzt Sereinigs kreative Regieeinfälle schauspielerisch hinreißend um und überschreitet dabei nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich, alle Bühnengrenzen. Die gesamte Halle F wird zum Sultanat Agrabah und das, von einem mitreißend staatstragenden Zeremonienmeister Lukas Strasser, direkt angesprochene Publikum ist als staunendes Volk in das Geschehen rund herum voll eingebunden.
Auch auf der Bühne selbst sorgen das Bühnenbild von Eduard Nerversal, phantasievolle Grafik-Projektionen und für verblüffende Effekte von Weite und Nähe. Eben noch mitten auf dem Marktplatz, wird man in der nächsten Szene mitgenommen, auf die rasante Flucht durch die Gassen Agrabahs, um einen Augenblick später mit Aladdin und Jasmin auf dem Teppich durch die Weiten des Sternenhimmels zu fliegen.
Dieser Teppich spielt in dieser Inszenierung insgesamt eine besondere Rolle, die von Roberto Martinelli mit akrobatischem und komödiantischem Talent beseelt und in einem der wunderbaren Kostüme von Katja Neubauer einmalig und sehr funktionell umgesetzt wurde.
Ebenfalls in komödiantischer Höchstform lotete Jakob Semotan alle möglichen Facetten des in jeder Hinsicht freiheitsliebenden Flaschengeistes aus. Mit den Songs „Friend Like Me“ und „Prinz Ali“ ist er der Entertainer schlechthin. Seine Spielfreude, Spontanität und Präsenz schenkte dem Publikum viele Lacher und der Rolle des Dschinni eine ganz neue, zeitgeistige Note!
Wahre Liebe zu seiner Rolle zeigte Benedikt Karasek, der in beeindruckender Erscheinung den Sultan so spielte, als hätte er zuvor noch nie etwas anderes getan, als, wenn auch nicht sehr erfolgreich, zu regieren. Seiner liebevollen Interpretation eines „Desperate Daddy“ flogen alle Herzen des Publikums zu.
Dieser naiven Gutmütigkeit setzt Michael Mayer als machtbesessener Dschafar die Macht des Bösen entgegen. Im imposanten Kostüm sorgt er mit ebensolcher Stimme für ein musikalisches Highlight und bringt äußerst glaubwürdig Spannung ins Geschehen.
Ihm stets zur Seite der intrigante Einflüsterer Jago, von Gloria Veit in ihrer, auch lautmalerisch, sehr erheiternden Interpretation eines Vogels perfekt verkörpert.
David Schuler, als Kapitän Razoul beeindruckt mit Auftreten und Akzent und wäre in seinem glaubhaften Spiel wirklich zum Fürchten, ohne die im Wortsinn entwaffnende Komik seiner herrlich-tollpatschigen Wachen Nehmet, Jasmin Shahali und Esset, Claudia Artner.
Peter Knauder als Aladdin und Anetta Szabo als hinreißende Prinzessin Jasmin boten nicht nur optisch den lebendig gewordenen Traum aller Disney-Fans im Publikum. Sie zeigten eindrucksvoll, was es bedeutet, einer Rolle stimmlich, schauspielerisch und tänzerisch voll und ganz gerecht werden zu können und vermittelten ohne Kitsch und dafür anrührend die Geschichte von der Kraft der wahren Liebe.
Spätestens bei ihrem wunderschön interpretierten Duett wurde klar, dass noch ein weiterer Aspekt das Publikum in besonderer Weise in dieses Bühnenmärchen „hineinzog“. Die berühmten Disney-Songs wurden erstmals live in deutscher Sprache gesungen. Das gab den Melodien, unter der musikalischen Leitung von Marie Landreth von den DarstellerInnen wundervoll gesungen, eine starke Emotion.
Dem Leading Team ist es gelungen, den einzelnen Figuren, durch präzise herausgearbeitete Charakterstudien mit Liebe zum Detail und mit Sprachwitz und (Selbst)Ironie ausgestattet, ein unverwechselbares und doch neues Charisma zu verleihen. Genau das wurde vom aufmerksamen Premierenpublikum auch mit reichlichem gespendetem Szenenapplaus laufend goutiert.
Und wie in jedem gelungenen Musical wären die besten Hauptrollen NICHTS ohne einem herausragend agierenden Ensemble, das in den kraftvollen Choreografien von Sabine Arthold und Susie Rietz orientalische Tanzelemente mit modernen Hip-Hop Moves kombinierte und somit von Anfang bis Ende für das Tempo, den Rhythmus und damit für die super gute Stimmung in der Halle verantwortlich war und zwischendurch auch mal zum „Fürchten“ – wie im bedrohlichen „Tanz der Wachen“. Sanftere Pax de Deux und Soli von Dance-Captain Franziska Fröhlich sorgten für einige der romantischten Momente im Stück.
Am Ende fiel dem derart involvierten Publikum, nach minutenlangem Schlussapplaus und lautstarken Beifallsbekundungen, der Abschied schwer. Gut, dass dieser nicht für immer sein muss und wir Aladdin in weiteren Vorstellungen im April und Mai sehen können, um dann ab Juni bereits in die magische Welt von Alice im Wunderland in der Stadthalle eintauchen zu können.
Insgesamt ist es dem hervorragenden Team von Aladdin Junior ein Bühnen Genie -(sprich Dschinni) Streich gelungen, der die Welt der Walt Disney Company um ein kreatives Element bereichert und – wie die extra angereiste Delegation von Disney Company betonte – der Idee von „Disneys Junge Bühne“ mehr als gerecht wird.
Ein hochprofessionell und leidenschaftlich agierendes Ensemble von NachwuchsdarstellerInnen aus der Performing Academy holt ein begeistertes junges Publikum am Puls der Zeit ab und führt es in die inspirierende Welt der Bühne.
Gemeinsam repräsentieren sie die Zukunft des Theaters.
Wir gratulieren allen Beteiligten!
Die nächsten Termine, an denen man Aladdin und seine Freunde in der Halle F der Wiener Stadthalle bewundern kann sind:
Sonntag, 29. April und Sonntag, 13. Mai – jeweils um 14:30 Uhr!