Eine Tür. Dein Name wird aufgerufen. Dahinter ein Raum, aufgeladen von dem, was an den beiden vergangenen Tagen hier geschehen ist und von dem, was noch erwartet wird. Ein roter Vorhang. Spot auf Dich, Herzschlag und jetzt ein letztes Mal diese einzige, einmalige Chance alles, wirklich alles zu geben. Der schon rein durch die zahlenmäßige Besetzung imposanten Jury zu zeigen, was man kann und wer man ist, lautet das Ziel. Mit aller Kraft einmalig, beeindruckend, nachhaltig wirken. Um den Traum wahr werden zu lassen, deinen Traum, an dem noch viel mehr hängt, als eine Ausbildungs- und damit eine Berufsentscheidung.
Aber blicken wir zurück:
Am Mittwoch, den 28.03.2012, war es wieder soweit. Das PERFORMING CENTER AUSTRIA öffnete frühmorgens seine Pforten um rund 70 zur Audition angemeldeten Nachwuchshoffnungen für die PERFORMING ACADEMY in Empfang zu nehmen und mit ihren Startnummern ausgestattet ins Rennen zu schicken.
Los geht es traditionellerweise mit Ballett – allgemein bekannt, keine leichte Übung!
Unter Anleitung der Choreographinnen geben alle ihr bestes und am Ende sieht man Erleichterung im einen oder anderen Gesicht. Bei manchen, weil sie spüren, Ihre Sache gut gemacht zu haben, bei anderen, aus Freude darüber, dass es vorbei ist und sie es überstanden haben.
Ähnliches Szenario im Anschluss bei der Jazz-Audition.
Hier müssen gleich zwei Choreos mit den Tanz-Coaches erarbeitet und im Anschluss in kleinen 4-er Gruppen möglichst überzeugend der Jury präsentiert werden. Bangen und Hoffen, denn auch wenn es nur ein Vorteil für den Ausgang der Audition sein kann, sich in den Tanzdisziplinen gut präsentieren zu können, so hängt im Musiktheaterbereich doch das „Sein oder Nichtsein“ nicht nur vom Tanz ab sondern von allen drei Disziplinen, die die künstlerische Sparte Musical verbindet – Tanz, Gesang und Schauspiel – entwicklungsfähiges Potential zeigen zu können und in zumindest zwei Bereichen Stärken vorweisen zu können.
Next Stop: Gesang. So manche Durststrecke bei der vorangegangenen Disziplin Tanz kann jetzt mit einer tollen Gesangsdarbietungen kompensiert werden und gerade dieser Teil der Audition ist immer wieder für Überraschungen gut. Auch hier sind Ausdruckskraft und Ausstrahlung die wesentlichen Begleiter und runden, zusammen mit der späteren Beurteilung der LehrerInnen für Gehörbildung und Rhythmik, das Bild im Bereich Gesang für die Jury ab.
Danach, am zweiten Tag, wenn alle KandidatInnen vorgesungen haben, der erste Cut – und dieser Begriff ist doppeldeutig.
Die einen bringt er näher an ihr Ziel – sie haben sich gegen andere durchsetzen können und gehen in die nächste Runde. Anderen tut er einfach nur weh – bedeutet der Cut an dieser Stelle doch das Aus und lässt den Traum, zumindest für diese Audition – platzen.
Für die, die es geschafft haben, geht es weiter in die Schauspiel Runde. Zwei Monologe mussten vorbereitet werden, was zum Vortrag kommt, bestimmt die Jury. Am Ende noch so eindrucks- wie ausdrucksstarker Darbietungen verrät der fragende und hoffende Blick der TeilnehmerInnen in die Runde der Jury doch nicht ganz, wie man angekommen ist – auch, weil keine Einzelbewertung, sondern die Stimmen aller Jurymitglieder am Ende den Ausschlag geben.
Abwarten können, Geduld und 100prozentige Konzentration, dann, wenn man dran ist, zählen nicht umsonst zu den wichtigsten Tugenden in diesen Tagen und generell in diesem Genre.
Der nächste Cut! Tiefer, einschneidender, schmerzvoller.
Denn wer jetzt nicht weiterkommt hat es weit gebracht und doch nicht weit genug – in die letzte, alles entscheidende Runde und für die – in diesem Fall konkret 19 Auserwählten – macht die Tatsache, dass das Ziel zum Greifen nahe scheint die Sache nicht unbedingt einfacher.
Und doch gilt es am dritten und letzten Tag noch einmal alle Kraft zu bündeln und in allen drei Sparten – Gesang, Schauspiel und Gesang noch einmal ganz alleine vor die Jury zu treten, nachdem man davor – gleich in der Früh um acht – zum Test in Musikalität, Rhythmusgefühl und die Qualität des Hörvermögens musste. Für einige ist das eine persönliche Stärke, die gleichbedeutend ist, dass die Karten neu gemischt werden, für andere ein unsicherer Boden, der dazu geeignet ist, alle Chancen zu vernichten…
…wir sind am am Ende der Performing Academy Audition 2012 angelangt und gleichzeitig am Beginn des Artikels!
Die Audition ist vorbei, die Schlacht geschlagen und trotzdem noch nicht die Zeit gekommen, sich entspannen zu können. Die Jury tagt, angespanntes Lächeln, cooles Überspielen der eigenen Nervosität, Ablenkung im Gespräch mit den Leidensgenossen… das Warten hat ein Ende.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird das Ergebnis bekannt gegeben. Grenzenlose Freude, Begeisterung trifft auf Enttäuschung, Tränen und Bitterkeit…
11 junge Menschen haben es geschafft. Sie haben mit Können, Talent und ihrer ganz speziellen unverwechselbaren Ausstrahlung aber auch mit dem manchmal so wichtigen Quentchen Glück von sich überzeugen können und bilden nun den neuen hoffnungsvollen 1. Jahrgang 2012/2013 der Performing Academy!
Sie können wahrlich stolz auf ihre Leistung sein und die PERFORMING ACADEMY freut sich, folgende angehende MusicalstudentInnen zur Aufnahme gratulieren zu konnen:
Elisabeth Blutsch/ Wien
David Fellner/ Oberösterreich
Veronika Hammer/ Oberösterreich
Tina Leutenegger/ Schweiz
Nele Neugebauer/ Deutschland
Michael Postmann/ Burgenland
Dominique Marc Rauser/ Schweiz
Bettina Schawarz/ Kärnten
Anja Struc/ Slowenien
Marjeta Urch/ Wien
Conny Walchshofer/ Oberösterreich
und auf Hold:
Georg Hasenzagl/ Wien
Lena Weiß/ Wien
Doch auch all jene, die in den vergangenen Tagen den Mut und den Willen bewiesen haben, sich der Herausforderung und ihrem Traum zu stellen, wollen wir auf diesem Weg gratulieren. Diese Erfahrung kann euch niemand nehmen, ihr seid auf jeden Fall an den Herausforderungen gewachsen und wir wünschen uns, dass ihr weiter an euch glaubt. Gebt nicht auf, denn es öffnen sich irgendwo wieder neue Türen und vielleicht gibt es ja nächstes Jahr ein Wiedersehen. Wir würden uns freuen!