Zu Weihnachten gibt es Punschstände, Christkindlmärkte, Weihnachtsmetten, Einkaufsstress, Krippenspiele und… das XMAS PROJECT des PERFORMING CENTER AUSTRIA.
Seit mehr als 15 Jahren schafft es dieses in Österreich einzigartige Jugendprojekt für Nachwuchstalente im Musicalbereich, regelmäßig ein großes Publikum zu begeistern.
Das hat vielerlei Gründe, wobei einer sicher mit den so unterschiedlichen Stories zu tun hat, die hier Jahr für Jahr neu erdacht werden, und in denen zumeist erst ganz am Schluss die tiefere Bedeutung von Weihnachten offenbart wird.
Auch dieses Jahr gelang es Tommy TATZBER, der schon viele XMAS-Bücher für das PCA schrieb, mit XMAS INSIDE eine Story zu entwickeln, die einen ganz neuen Ansatz für eine berührende Weihnachtsgeschichte präsentierte.
Kurzerhand verlegte er nämlich die wesentliche Handlungsebene der Weihnachtsgeschichte in den Körper des Weihnachtsmanns, in dem das tödliche Virus, „La Muerte Rocha“, nichts Geringeres vor hatte, als den Weihnachtsmann ins Jenseits zu befördern.
Was das ganz allgemein für Auswirkungen für das Weihnachtsfest haben würde, kann sich jeder gerne selber ausmalen.
Aber es wäre nicht das XMAS Projekt des Performing Center Austria, wenn sich am Schluss von XMAS INSIDE nicht doch die guten Kräfte mit Jack Black, Chilli, Klosterfrau Contramutan, Rudi das Rentier und – vor allem auch Dank tatkräftiger Unterstützung – der aufgeweckten Thrombozyten durchsetzen würden, um so den Weihnachtsmann und damit auch das Weihnachtsfest einmal mehr zu retten.
Soweit die Kurzform des diesjährigen XMAS Stücks, das neben der Story aber vor allem auch durch viele weitere Aspekte absolut überzeugen konnte.
Die Regie und Choreographie teilten sich diesmal mit Lisa TATZBER und Thomas POMS gleich zwei „Kreativkapazunder“, denen es gelang, die einzelnen Figuren, Handlungsstränge und -ebenen bis ins kleinste Detail perfekt heraus zu arbeiteten.
Auch bei den Choreographien konnte man gut erkennen, dass beide in diesem Bereich schon auf eine jahrelange und erfolgreiche Erfahrung mit zahlreichen Auszeichnungen und Sonderpreisen bei Tanzmeisterschaften zurückgreifen können, denn diese waren eindrucksvoll und gezielt eingesetzt. Ganz so, wie es sich in guten Musicals gehört, bauten die Beiden diese Choreographien so ein, dass die Handlung gezielt vorangetrieben werden konnte und nicht, um nur plakativ Eindruck zu schinden.
Genau das war aber bei dem jungen, hervorragendem Ensemble mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren auch gar nicht nötig, weil dieses einfach ein hohes Talentepotential zeigte und sich darüber hinaus auch als harmonisches und exzellentes Team präsentierte, bei dem es unheimlich Spaß machte, sich einfach hinzusetzen und zuzusehen.
Natürlich waren in diesem Ensemble viele „bekannte Talente“ zu finden, die bei diversen Tanzwettbewerben schon zahlreiche Meistertitel für das Performing Center Austria erringen konnten, aber gleichzeitig gesellten sich zu diesen auch neue, vielversprechende DarstellerInnen hinzu, die erstmals bei diesem Projekt im gleichen Maß überzeugen konnten.
Zur perfekten Ergänzung der beiden Regisseure/ Choreographen entwickelte sich einerseits der musikalische Leiter von XMAS INSIDE, Michael POSTMANN, der die einzelnen Musikarrangements mit enorm viel Leidenschaft für die Kids gestaltete und mit ihnen auch perfekt einstudierte, sowie andererseits die Regieassistentin Sophie SCHÜSSLER, die eine hervorragende Schaltstelle zwischen Leading Team und den DarstellerInnen war und aufgrund ihrer darstellerischen Qualität als ehemaliges Performing Talent auch immer wieder bei Proben und Shows bravourös als Swing einsprang.
Zu einem weiteren, wichtigen Erfolgsfaktor in diesem Jahr avancierten einerseits die sensationellen Kostüme von Katja NEUBAUER und andererseits die Vielzahl an kreativen Ideen für das Bühnenbild von Thomas POMS, das von Sandor COTI baulich umgesetzt wurde. Jede Figur war kostümtechnisch mit zum Teil mehreren Kostümen, die extra angefertigt wurden, liebevoll ausgestattet und trugen somit genauso zum Erfolg bei, wie die die rasanten Bühnenbildwechsel, die allesamt vom Ensemble durchgeführt wurden. Dadurch ergaben sich überraschende Ortswechsel und eine Vielfalt an unterschiedlichen Spielszenen.
Der große Star der 14 Aufführungen war aber letztendlich natürlich das Ensemble, das in vielen Szenen und zwei unterschiedlichen Casts in jeder Minute begeistern und berühren konnte, egal ob das der leidenschaftliche Kampf von Throm gemeinsam mit den energiegeladenen Thrombozyten war, die vorsichtige und filigrane Liebesbeziehung von Jack Black mit Sam, die überzeugende Darstellung von Bürgermeisterin Phlegma, das furchterregende Agieren des Trio Infernals Flu, Fly, Flea bis hin zu den beiden Muertas, die letztendlich den im breiten Dialekt sprechenden Santa Claus an den Rand seiner Belastbarkeit brachten, nur weil Letzterer immer wieder „…ein bissl gnascht hat“, so wie das der entzückende „Elf 47“ im Stück so treffend bemerkt hatte.
Anhand der vorliegenden Fotos kann man gut die unglaubliche Energie und Spielfreude des jungen Ensembles erkennen, durch die das Stück mit großer Authentizität über die Rampe kam, das letztendlich ein begeistertes Publikum zu Standing Ovations hinriss.
Die professionelle Umsetzung eines Jugendmusicals in einem großen Theater, das ausschließlich von SchülerInnen gespielt wird, ist in Österreich einmalig und mit ein Grund, warum so viele ehemalige XMAS-DarstellerInnen in späterer Folge den Sprung zum professionellen Darsteller schafften und nun in Musicals wie „Mozart“, „Tarzan“, „Mamma Mia“ und vielen mehr spielen.
Egal in welche Richtung die jungen DarstellerInnen in späteren Jahren gehen werden – ob es für viele „nur“ ein wunderschönes Hobby war, für andere aber sogar das erste Sprungbrett für eine spätere Bühnen-Karriere – eines haben sie alle gemeinsam:
Durch die intensive Produktionsphase von XMAS INSIDE haben die jungen DarstellerInnen nicht nur eine beeindruckende und positive Persönlichkeitsentwicklung durchgemacht, die sie in jeder Hinsicht auf ihrem Lebensweg weiter bringen wird, sondern gleichzeitig haben sie auch intensive Erfahrungen gesammelt, die sie mit Garantie ein Leben lang nicht vergessen werden – nicht zuletzt auch durch die emotionale Überraschung bei der „Derniere“, der letzten Vorstellung, die in Wahrheit aber nur zur Überraschung für eine einzelne Person wurde. (Das ist eine Insiderinformation für alle Eingeweihten bzw. auch Besucher der letzten Vorstellung!)
In diesem Sinne freuen wir uns über den so erfolgreichen Verlauf von XMAS INSIDE und warten bereits gespannt auf das nächste Stück des XMAS PROJEKTS im Jahr 2016, zu dem die Castings bereits im April stattfinden werden.
P.S. Für all diejenigen, die XMAS INSIDE versäumt haben sollten, stellen wir schon bald eine wunderbare Galerie auf unsere Homepage, in der die meisten Fotos von Thomas ÖHNER stammen, die er alle während der gesamten Vorstellungsreihe photographierte, und bei der ihm eine Vielzahl an wirklich beeindruckenden Momentaufnahmen gelang.