„Ein Tanz-Wettbewerb ist mehr als „nur Preise“ zu gewinnen. Es ist vielmehr das konzentrierte Hinarbeiten auf dieses gemeinsame Ziel, bei dem am Ende jeder Teilnehmer um viele wichtige Erfahrungen reicher und als Persönlichkeit stärker hervorgeht als zuvor.“
Die Austrian Showdance-Open 2018 sind am Dienstag, den 1.5.2018, nach vier intensiven Tagen zu Ende gegangen. In Österreichs repräsentativsten Nachwuchs-Wettbewerb zeigten mehr als 1.300 Tänzerinnen beeindruckende Talentproben.
Ganz vorne mit dabei war auch das Performing Center Austria, das 21 (!) Meister- und 7 Vizemeistertitel, sowie drei dritte Plätze ertanzen konnte. Darüber hinaus gewann das Performing Center Austria unter 500 Beiträgen auch noch den absoluten „Hammer“-Preis für die beste Choreographie des gesamten Wettbewerbs sowie die Auszeichnung „Future Talent“ für eine junge PCA-Tänzerin, aber zu alldem etwas später.
Die Vorbereitungen für so einen großen Wettbewerb beginnen in Wahrheit schon im Sommer, nämlich dann, wenn die Herbst-Stundenpläne mit den Contest-Klassen in den unterschiedlichen Alterskategorien vorbereitet werden. Ende September kommt es dann zu den Castings für diese Klassen, um die Ensembles endgültig fixieren zu können. Danach nimmt alles seinen Lauf, wird in den wöchentlichen Einheiten doch zuerst an Technik gearbeitet, um dann schön langsam auch mit den choreographischen Proben beginnen zu können, Musikschnitte zu machen, Kostüme auszuwählen, die Organisation vorzubereiten und vieles mehr.
Diese kreative Zeit bis zu den Wettbewerben ist nicht nur für die jungen TänzerInnen intensiv, sondern vor allem auch für die PCA-Choreographen, die auch dieses Jahr wirklich sensationelle Leistungen zustande brachten. So waren dieses Jahr insgesamt 15 Choreographen des PCA bei den Wettbewerben choreographisch im Einsatz, um letztendlich 44 Beiträge und 105 TänzerInnen zu den Austrian Open schicken zu können.
Das oben angeführte Ergebnis mit 33 Auszeichnungen kann man getrost als sensationell bezeichnen, weil es gleichbedeutend damit ist, dass rund 80% unserer Beiträge unter den ersten drei Plätzen landeten bzw. nahezu jeder zweite Beitrag von uns auch den Meistertitel in seiner Disziplin holte.
Das ist eine beeindruckende Leistung unserer jungen TänzerInnen und unserer Choreographen, über die wir uns enorm freuen und zu der wir ganz herzlich gratulieren.
Es würde jetzt zu weit führen, näher auf jeden einzelnen Beitrag einzugehen, aber auf ein paar interessante Facts wollen wir hier trotzdem hinweisen.
Unsere jüngste Gruppe mit einem Altersdurchschnitt von unter 11 Jahren war Jazz D1I mit „Absolutely Smitten“, die gleich bei ihrem ersten Antreten Platz 1 und die Qualifikation für die European Open schaffte. Veronika Szewczak gelang es, eine bezaubernde Choreographie hinzulegen. Schon um einiges routinierter waren da die Jazz D2I TänzerInnen mit einem Altersdurchschnitt von rund 12 Jahren, die bereits in mehreren Kategorien, wie Jazz, Urban Dance, Song & Dance, Commercial und Production Number an den Start gingen und eine Vielzahl an Preisen erringen konnten. Hier entwickelt sich über einige Jahre eine starke Gruppe, die sich gegenseitig sehr positiv pusht. Nicht umsonst wurde von der Jury genau aus dieser Gruppe mit Livia eines von drei „Future Talents“ ausgezeichnet – und das unter mehr als 1.300 Teilnehmern.
Große Vorbilder für diese Gruppe sind die TänzerInnen unserer „Juniors“, „Seniors“ und „Choreography Lab“ TänzerInnen, die zwischen 14 und 16 Jahre sind und bei den Wettbewerben für ihre technischen Qualitäten und Ausdruck für Furore sorgten.
So blieben alle vier Choreographien des Choreo Labs auch in diesem Jahr nicht nur unbesiegt, sondern konnten mit „Cor Meum“ sogar den Preis für die „Beste Choreographie der AO 2018“ unter 500 Beiträgen gewinnen. Besonders freut uns dabei, dass Sandra Schwann für diese Choreographie verantwortlich zeichnet, die ihre Jugendausbildung im PCA absolvierte, danach die Performing Academy abschloss, für die Choreographie des letztjährigen Xmas-Musicals verantwortlich zeichnete und zur Zeit bei „Tanz der Vampire“ engagiert ist. „Bei „Cor Meum“ konnte sie mit ihren Tänzern einmal mehr ihr großes Allroundtalent unter Beweis stellen.
Überhaupt avanciert das seit zwei Jahren existierende „Young Choreo Lab“ mit den jungen ChoreographInnen zu einer durchgehenden Erfolgsstory und auch diesmal lieferten neben Sandra auch Caro Hat, Julia Hübner und Hannah Hollauf beeindruckende Beiträge ab. Hier sieht man ganz deutlich, dass man jungen Kreativen in Österreich ganz generell lediglich Plattformen ermöglichen muss, durch die sie dann in der Lage sind, ihr Talent zeigen und entfalten zu können.
Wenn man dann sieht, wie gut junge TänzerInnen wie Johanna , Lima, Anna, Aaliyah und Viola bereits mit ihren eigenen Choreographien reüssieren, weiß man, dass das „Young Choreo Lab“ auch in Zukunft immer wieder für neue und wichtige Impulse sorgen wird.
Zu der Gruppe der jungen aber bereits arrivierten Choreographen gehört natürlich auch Marina Petkov, die nicht nur eine sondern gleich elf (!) Choreographien zu den Wettbewerben brachte – und das neben ihrem Engagement bei „I am from Austria“.
Mit so unterschiedlichen Nummern wie „Scars“, „The Sugar of the Fairies“, „Telephone“, „#metoo“, „Born this Way“ oder „Licht für die Welt“ sorgte sie für ähnliche Ausrufezeichen, wie bereits im vergangen Jahr, in dem sie für ihren Beitrag mit der höchsten Punkteanzahl ausgezeichnet wurde.
Das auch deswegen, weil Marina nicht nur einen Stil bediente, sondern ihre große Stärke und Leidenschaft in der Vielfalt ihrer Tänze liegt. Marina, ebenfalls eine Absolventin der Performing Academy, arbeitet technisch genau und ist ein absolut positives Kreativbündel, weswegen wir sehr glücklich sind, sie dieses Jahr auch für die Choreographie des neuen Xmas Projekt im Team dabei zu haben.
Eine ganz ähnlich ansteckende Begeisterung zeigte Jasmin Bischof mit ihren Großchoreographien „Bossiness“ und „Toxic“ in denen sie gut bewies, was in der Kinder- und Junioren 1- Kategorie Großgruppe alles möglich ist. Jasmin ist eine, „bis ins kleinste Detail“ Tüftlerin, egal ob das den Tanz, Kostüme, oder Musikschnitt betrifft, was einmal mehr ihre große Liebe für dieses Metier unterstreicht.
Sophie Kromer überzeugte bei ihrer ersten Meisterschaftsteilnahme mit ihren Urban Ninjas und ihrem Trio genauso wie Thomas Leopold mit dem ersten Platz für die amüsante Choreographie von „Carma“ oder Angelika Ratej mit dem Sieg für „Motivation“.
Aber auch Valerie Lichtenwörther und Kathi Lenz konnten für ihre Choreographien Preise mit nach Hause nehmen.
In der Song & Dance Disziplin unter der Leitung von Domenika Arnetzeder, Clara Montocchio und Daniel Karanitsch brillierte die Performing Youth Company mit „Tonight it´s my Shot“ und konnte mit großem Vorsprung Platz 1 sichern.
Das Fazit aus der Sicht des Performing Center Austria kann bei so einem zufriedenstellenden Ergebnis natürlich nur positiv ausfallen, zumal auch andere Ausbildungen stark waren und tolle Beiträge zeigten.
Trotzdem bleiben viele Fragen offen, wenn man sich Teilergebnisse näher ansieht und über Punktevergaben rätselt, bei denen man annehmen muss, dass entweder der Beitrag nicht gesehen wurde, dass unterschiedliche Levels generell nicht berücksichtigt werden oder ganz einfach die realistische Einschätzung des Machbaren für Nachwuchstänzer fehlt.
So wird solch ein großer Wettbewerb immer nur ein „Work in Progress“ sein, bei dem man Bewertungskriterien ständig im Auge behalten und laufend anpassen sollte, wenn man langfristig glaubwürdig bleiben will.
Uns, vom Performing Center Austria, bleibt nur die aufrichtige Gratulation an alle unsere TänzerInnen und gleichzeitig der große Dank an alle Choreographen und Betreuer für die bemerkenswerten Leistungen und die durchgehend gute Euphorie und Stimmung während den vier intensiven Tagen.
Wir sind mega-stolz auf das gesamte PCA-Team und freuen uns schon jetzt auf die Ende Mai stattfindenden internationalen „European Open 2018“!