Knapp vor ihren Diplomprüfungen präsentieren die acht DarstellerInnen des 3. Jahrgangs der Performing Academy am 11. & 12.5.2018 die Musicalrevue „VERZWEIFELTE HAUSFRAUEN“ im Wiener Urania Theater in der Nähe des Schwedenplatzes. Regie bei dieser Musicalrevue führt Anselm LIPGENS, der musikalisch von Andreas BRENCIC und choreographisch von Sabine ARTHOLD unterstützt wird.
Die Autorin dieser Uraufführung – und das ist das Bemerkenswerte bei „Verzweifelte Hausfrauen“ – ist Nadine ZEMP, die gleichzeitig eine aus diesen acht angehenden AbsolventInnen ist und trotzdem für ihren eigenen Jahrgang das Stück konzipiert und geschrieben hat.
Grund genug, bei ihr nachzufragen, wie es dazu kam und welche Erfahrungen sie dabei machen konnte.
Liebe Nadine, ein Buch für eine Musicalrevue zu kreieren ist schon nicht einfach, aber so etwas auch noch für den eigenen Abschluss Jahrgang zu schreiben, stellen wir uns noch um einiges schwieriger vor. Wie bist du also auf diese Idee gekommen?
So weit ich wusste, gab es 2017 noch keine konkreten Planungen für unsere Abschlussshow.
Es war kurz vor den Sommerferien und ich hatte bis dahin „nur“ eine Reise durch Irland geplant.
Und dann dachte ich mir: Nutze doch deine freie Zeit im Sommer und schreibe ein Stück, das dann hoffentlich von meinen Kollegen und der Schulleitung als Abschluss-Show akzeptiert wird.
Das auch deswegen, weil ich in meinem zweiten Ausbildungsjahr immer mehr auch Gefallen an den Berufen Regisseurin und Autorin gefunden hatte – und dann habe ich genau das gemacht.
Was war die besondere Herausforderung bei „Verzweifelte Hausfrauen“?
Ich wollte auf jeden Fall aus jedem Studenten das Beste rausholen. Die Stärken zeigen es aber gleichzeitig wichtig war, dass auch niemand zu kurz kommt. Das war nicht immer sehr einfach.
Ich hatte auch öfter das Gefühl, dass das Stück vielleicht zu langweilig ist. Ein Stück immer spannend zu halten, obwohl ganz viele Alltagssituationen drin vorkommen, war sicher die größte Herausforderung.
Was erwartet uns bei „Verzweifelte Hausfrauen“?
Eine Geschichte, die im Leben von jedem irgendwie Platz hätte. Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden. Affären, Lügen aber auch Liebe und Zugehörigkeit. Es zeigt, dass es im Leben nicht immer ein klassisches Happy End geben muss. Manchmal holt man einfach das Beste aus einer Situation raus und das ist dann auch völlig in Ordnung so, auch wenn man am Schluss ohne Prince Charming da steht.
Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Anselm Lipgens bzw. wie ist seine Arbeitsweise?
Die Zusammenarbeit war einfach nur genial. Ich glaube, die Rohfassung war ca. doppelt so lang. Und das erste was Anselm zu mir sagte war: „Es ist gut, aber zu lang. Wir kürzen das noch um die Hälfte.“ Also haben wir uns ein- bis zweimal in der Woche getroffen und das Stück bearbeitet.
Er hat mir einige Tipps gegeben und ich habe jeden dankend angenommen. In dieser Zeit war er ein echter Mentor für mich. Er holt aus dem Stück einen Humor heraus, den ich einfach nur liebe. Er gibt zwar Anweisungen, lässt uns aber auch viel Eigenes in die Show einbringen.
Jetzt hattet ihr vom dritten Jahrgang mit „13 – das Musical“ bereits einen sehr schönen Erfolg vor mehr als 9.000 Zusehern auf einer sehr großen Bühne. Wie wichtig war das als Erfahrung für dich und die anderen?
Ich kann nur für mich sprechen. Für mich war das eine wahnsinnig schöne Zeit. Unter anderem weil ich auch mit einem meiner besten und längsten Freunden, Rico Salathe, auf der Bühne stehen durfte.
Endlich auf der Bühne stehen zu können und eine so tolle, ehrliche Rolle verkörpern zu dürfen war echt ein Geschenk. Um so schwieriger war es dann für mich, wieder in die Schule zurück zu kehren. Aber wirklich zum Durchatmen kamen wir ja nicht, da es direkt mit der Abschlussshow weiter ging.
Bei „Verzweifelte Hausfrauen“ seid ihr jetzt auf einer kleineren Bühne. Geht man da jetzt grundsätzlich anders an die Sache heran? Wird es einfacher oder vielleicht sogar schwieriger?
Wenn man das von Anfang an weiß, geht man natürlich schon ganz anders an die Sache ran. Wir holen einfach das Beste aus jedem Einzelnen Quadratmeter raus und nutzen ihn bestmöglich. Eine kleinere Bühne macht das Ganze privater und persönlicher, was für dieses Stück und vor allem eine Abschlussshow echt perfekt ist.
Du bist ja Schweizerin und extra für die Ausbildung an der Performing Academy vor drei Jahren nach Österreich gekommen. Wie rekapitulierst du rückblickend betrachtet diese Zeit?
Eindeutig die beste Entscheidung meines Lebens. Ich habe hier so viele beeindruckende Menschen kennengelernt, sieben unglaublich inspirierende Jahrgangskollegen um mich herum gehabt von deinen ich nicht einen missen möchte.
Es hat sich definitiv gelohnt.
Ich habe hier nicht nur als Darstellerin, sondern auch als Mensch sehr viel lernen können.
Warum muss man „Verzweifelte Hausfrauen“ unbedingt sehen?
Dieses Stück wurde auf die Darsteller zugeschnitten. Und wer die einzelnen Leute kennt, wird den einen oder anderen wiedererkennen. An diesem Abend werden nicht nur Geheimnisse gelüftet, sondern auch einige versteckte „Insider“ kommen hier und da Mal zum Vorschein.
Es ist eine spannende Mischung zwischen Musicalrevue und einem richtig persönlichem Projekt von acht Absolventen, die in den letzten Jahren gemeinsam durch Höhen und Tiefen gewandert sind.
Man wird sich selber in einigen Rollen erkennen können. Dieses Stück ist zwar so nahe am Alltag gebaut, kann einem aber über das eine oder andere die Augen öffnen.
VERZWEIFELTE HAUSFRAUEN
mit Kimberley BOLEN-BOLELOUCKY, Rahel FUHRIMANN, Natalie GUGLER, Julia HÜBNER, Philipp KAPPL, Romina STELLA, Bianca STOCKER, Nadine ZEMP
Am Freitag, den 11.5. und Samstag, den 12.5. um jeweils 19:00 Uhr
Wiener Urania Theater; Wiener Uraniastraße 1; A-1010 Wien
Karten á 28.- € im Performing Center Austria oder an der Abendkassa – freie Sitzwahl – Kartenverfügbarkeit so lange der Vorrat reicht.
Facebookseite des 3. Jahrgangs der Performing Academy