Kein Bühnendarsteller, egal ob Opern-, Theaterschauspieler oder Tänzer, muss über so vielfältige und umfassende Qualifikationen verfügen, wie ein Musicaldarsteller, der sich nicht nur auf eine oder zwei Sparten, sondern mit Tanz, Gesang und Schauspiel – oft auch Akrobatik – auf drei, vier Stärken verlassen können muss.
Dieses hohe Anforderungsprofil konnte man einmal mehr bei den alljährlichen Auditions der PERFORMING ACADEMY im PCA 11 und PCA 7 beobachten, die am Freitag, den 18.3.2016, nach drei Tagen, zu Ende gingen.
Mit der heutigen Entscheidung stehen ab September 2016 acht hoffnungsvolle DarstellerInnen am Start einer intensiven dreijährigen Ausbildung in der Talenteschmiede der Performing Academy.
Alle acht verfügen über viel Potential für diesen schönen aber auch anstrengenden Beruf und wenn wir in der Academy von Potential sprechen, meinen wir im Konkreten vor allem auch das so wichtige ALLROUNDKÖNNEN, in drei Sparten gleichermaßen reüssieren zu können.
Auffallend bei dem diesjährigen Ergebnis ist die internationale Zusammenstellung des angehenden Jahrgangs, setzt sich dieser doch aus Österreichern, Schweizern, Deutschen und Italienern zusammen, die sich vielfach bei dieser Audition zum ersten Mal kennen lernten.
In den kommenden drei Jahren werden diese acht Persönlichkeiten eine spannende und intensive Zeit miteinander erleben, die für ihre weitere künstlerische Entwicklung so entscheidend sein wird, dass sie diese wohl nie vergessen werden.
Bevor es aber so weit war, mussten alle BewerberInnen in Wahrheit mehr als 10 Detailprüfungen bestehen, bis das Endergebnis nach drei langen Tagen endlich fest stand. Neben Ballett, Jazz, Gesang, Schauspiel gab es unter anderem auch Überprüfungen in Hören, Rhythmik, Ensemblegesang bis hin zu persönlichen Gesprächen. Darüberhinaus kommt es zwischen diesen Überprüfungen naturgemäß natürlich immer zu Wartezeiten und dem bangen Warten auf Entscheidungen und den Veröffentlichungen von Ergebnissen, die mindestens genauso nervenaufreibend sind, wie die Prüfungssituationen an sich.
Auch wenn dieser Vorgang für jeden Bewerber nervenaufreibend ist, fühlen wir uns als Ausbildungsbetrieb seit mehr als 20 Jahren verpflichtet, bei der Auswahl mit der größtmöglichen Sorgfalt vorzugehen, um nur die 8-10 StudentInnen pro Jahr aufzunehmen, die wirklich das Potential mitbringen, diesen Beruf nach drei Jahren als Profi ergreifen zu können. Damit gehen wir ganz bewusst einen entgegengesetzten Weg zu Musical-Massenausbildungen, die 30, 50 und mehr StudentInnen pro Jahrgang aufnehmen und gleichzeitig einen Erfolg vorgaukeln, der so nicht möglich ist. Es ist vielmehr als Verrat an den Zukunftshoffnungen junger Menschen zu werten.
Die großen und zahlreichen Erfolge der AbsolventInnen der Performing Academy unterstreichen die absolute Richtigkeit dieses Weges sowie die dahinterstehende Ausbildungsphilosophie, Talente in einem persönlichen und individuellen Umfeld zu qualitativ hochwertigen DarstellerInnen auszubilden.
Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Arbeit mit Talenten in vielen Fällen bereits viel früher beginnt und wir mit der Musicalausbildung der PERFORMING ACADEMY zwar den letzten und entscheidenden Endabschnitt einer Entwicklung darstellen, aber oftmals nicht den so wichtigen Beginn, der oft schon viele Jahre früher starten muss.
Denn würden diese jungen Menschen in unterschiedlichen Städten, Gemeinden und Ländern nicht bereits in guten Vorausbildungen gestanden haben, würden sie den letzten und entscheidenden Schritt hin zu einer guten Musicalausbildung gar nicht erst schaffen.
Wir, als PERFORMING CENTER AUSTRIA, können das sicherlich in Wien mit der großen Kinder- und Jugendtanzausbildung sehr gut abdecken, aber alles was weiter als 100 km entfernt ist, liegt nicht wirklich mehr in unserem Einzugsbereich.
Umso auffallender ist für uns bei den Aufnahmeprüfungen dann immer wieder, woher diese gut ausgebildeten Talente kommen und da gibt es in der Tat immer einige interessante Hot Spots.
In der Schweiz sind das Ausbildungsstätten wie die „Musical Factory“ in Luzern oder die „Moving Factory“ in Locarno, die beide in unterschiedlichen Regionen hervorragende Talenteförderungen von Kindern und Jugendlichen betreiben. In Bozen in Südtirol wiederum ist das zum Beispiel die „MURX Academy“, die mit der Performing Academy Absolventin Doris Warasin seit einigen Jahren in diesem Bereich ebenfalls eine tolle und kontinuierliche Aufbauarbeit betreibt. Die Leiter dieser Ausbildungsstätten geben den jungen Menschen das so wichtige Rüstzeug mit, später einmal erfolgreich sein zu können. Diese so wichtigen Vorausbildungen werden viel zu selten vor den Vorhang geholt, weswegen es uns ein Anliegen war, das an dieser Stelle einmal ausdrücklich zu betonen.
Zurückkommend auf die diesjährige Aufnahmeaudition der Academy, ist – neben der Grundvoraussetzung des künstlerischen Entwicklungspotentials – auch der Charakter und die Persönlichkeit für eine Aufnahme entscheidend: Wie verhaltet sich der Einzelne in einer Gruppe, ist er Einzelkämpfer oder Teamplayer, ist er kritikfähig, überwindet er Krisen und wächst an Herausforderungen oder verzweifelt er ganz schnell. Kann er sich „quälen“ oder neigt er schnell dazu, das Handtuch zu werfen. Geht er mit Demut und Dankbarkeit mit seinem Talent um, oder zwingt ihm sein Ego ständig mit dieser Begabung prahlen zu müssen.
Auch innerhalb von drei Tagen kann man Grundzüge eines Charakters schnell erkennen, denn in Wahrheit wird am Ende nicht das größte Talent reüssieren, sondern mit ziemlicher Sicherheit derjenige, der vielleicht über einen Touch weniger Talent verfügt, aber in der Lage ist, beharrlich und konzentriert seinen Weg zu gehen. Genau in diesem Punkt gibt es ganz starke Parallelen zum Sport, bei dem ganz ähnliche Gesetzmäßigkeiten über Erfolg und Nichterfolg entscheiden.
Kommt bei Darstellern der glückliche Umstand zusammen, dass alles in großem Übermaß passt – also Talent, Persönlichkeit, Ausstrahlung und vor allem auch ein starker Charakter – dann hat man im Musiktheater-Business die meisten Chancen und so etwas wie ein echtes „Star-Potential“.
Unter diesen Gesichtspunkt kommt der Zusammenstellung eines Academy-Jahrgangs große Bedeutung zu, denn je stärker und positiver sich eine Gruppe gegenseitig unterstützt, umso stärker kann sich der Einzelne selber weiter entwickeln.
All das sind Erfahrungswerte, die wir über mehr als 20 Jahre beobachten konnten und die zeigen, wie komplex in Wahrheit die Auswahl eines neuen PERFORMING ACADEMY ist.
Umso mehr freuen wir uns über die Leistungen und spannenden Persönlichkeiten der 8 neuen Academy StudentInnen, die spätestens ab September 2016 auf ihre, ebenfalls starken KollegInnen des dann 2. und 3. Jahrgangs der Academy treffen werden, von denen sie mit Julia, Sandra, Ilvy und Lisa bereits vier kennen lernen konnten, zumal diese bereits bei der diesjährigen Audition tatkräftig und hilfreich als Tanzassistentinnen zur Verfügung standen.

v.l.n.r (oben): Qunicy, Lèlia, Diego, Lara, Jana (unten) Klara, Anna Sophie; nicht auf dem Bild: Maximilian
In diesem Sinne wünschen wir den 8 neuen Performing Artists ein großes TOI, TOI, TOI für den professionellen Start in die aufregende und weite Welt des Musiktheaters.
Auch wenn der neue Jahrgang zu 90% fest steht, kommt es, wie in den Vorjahren, aufgrund einiger Erkrankungen von BewerberInnen bei der diesjährigen Audition zu einer nicht öffentlichen Nachaudition im Mai 2016, bei der eine Teilnahme nur nach persönlicher Einladung durch die PERFORMING ACADEMY möglich ist.
Etwaige Bewerbungsschreiben sind unter dem Kennwort „NACHAUDITION“ an die Emailadresse der Academy unter academy@performingcenter.net zu richten.