Am Montag, den 4. September starteten die hoffnungsvollen StudentInnen der PERFORMING ACADEMY mit viel Energie in ihr neues Ausbildungsjahr im Bereich Musical. Just zu einem Zeitpunkt, an dem diese im deutschsprachigen Raum führende Ausbildung mit 222 AbsolventInnen in 23 Jahren einer intensiver Ausbildungstätigkeit eine wahrlich magische Absolventenzahl erreicht hat.
Der Großteil dieser Academy AbsolventInnen (rund 70% davon aus Österreich) ist nach wie vor äußerst erfolgreich in nationalen und internationalen Theater- sowie Filmproduktionen tätig und alleine die Auflistung der wichtigsten Engagements füllt rund 40 Seiten, wie man im pdf-Dokument im Bereich Künstlermanagement Performing Artists ersehen kann.
Vermutlich würde der Umfang dieses Dokuments mehr als 100 Seiten umfassen, aber aus nachvollziehbaren Gründen ist es aus organisatorischen Gründen schon längst nicht mehr zu schaffen, alle Engagements der 222 im Überblick zu halten und laufend zu dokumentieren, aber das kann man gelinde gesagt auch getrost als Luxusproblem bezeichnen.

zahlreiche Disney-Produktion der Performing Academy zu Gunsten der Wiener Stadthalle
EIN ERFOLGSMONAT ALS SPITZE DES EISSBERGES
Gerade der September 2017 verdeutlicht jedoch einmal mehr die hohe Qualität der aus der Performing Academy hervorgehenden DarstellerInnen.
In den – in wenigen Tagen – vor der Tür stehenden VBW-Produktionen „I AM FROM AUSTRIA“ oder „TANZ DER VAMPIRE“ stehen insgesamt 15 Academy AbsolventInnen unter Vertrag.
In „GYPSY“ in der Wiener Volksoper stehen 4 Performing Artists auf der Bühne, wobei Lisa HABERMANN in einer der Hauptrollen zu sehen ist.
Im Linzer Musiktheater wiederum feiert das Musical „HAIRSPRAY“ in Kürze seine Premiere und auch in dieser Produktion sind 5 AbsolventInnen zu sehen, wobei drei von ihnen zum Fixensemble dieses innovativen Hauses zählen. Mit Ariana SCHIRASI-FARD bekleidet dort ebenfalls eine Absolventin der Performing Academy die Hauptrolle der „Tracy Turnblad„.
Die massive Häufung der Erfolge in diesem September sind bei weitem kein Einzelfall einiger weniger DarstellerInnen wie die oben erwähnten Lisa, Ariana, Nina Proll oder Lilian Klebow sondern lediglich die Spitze eines Eisberges zahlreicher erfolgreicher AbsolventInnen, wie ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt.
Alleine im Bereich der Vereinigten Bühnen kam es im Zeitraum 2008 – 2017 zu insgesamt 176 (!) Engagements von Academy AbsolventInnen.
Im gleichen Zeitraum gab es 126 (!) weitere Wien-Theater-Engagements von Performing Artists in Häusern, wie der Volksoper, Theater in der Josefstadt, Burgtheater, Volkstheater oder Theater der Jugend.
Auf weit mehr als diese insgesamt 300 Engagements kommt man, wenn man in diesem Zeitraum auch die Engagements von Performing Artists in ganz Österreich sowie auch die auf internationalen Bühnen in Deutschland, Schweiz und Italien heranzieht, aber das würde den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen.
Und trotzdem sind diese Vielzahl an unterschiedlichen Engagements ein hervorragender Gradmesser für die sozial- und kulturpolitische Bedeutung herausragender Ausbildungsstätten für die Volkswirtschaft und Reputation eines Kulturstandorts wie Wien.
Diese Erfolgs-Auflistung ist weniger auf Attribute wie „staatlich anerkannt“, „vollsubventioniert“, „akademische Grade“ und „systemgeschützt“ zurück zu führen, die defacto alle keine Relevanz für den Erfolg eines Darstellers im Theaterbusiness nach sich ziehen, als vielmehr auf die Qualität, Marktorientierung, Effizienz und langfristige Ausrichtung von Ausbildungen im allgemeinen und im speziellen die der Performing Academy.
Denn in Wahrheit ist das vorrangige Qualitätsmerkmal einer künstlerischen Ausbildung – egal ob staatlich oder privat – immer der tatsächliche Erfolg ihrer AbsolventInnen im Berufsleben, die beim Darsteller die Bühne ist.
Das einzige – und da ist sich das Gros an Musicalexperten einig – was im Musicalbereich bei einem Künstler „on the Job“ zählt, wird immer sein erlerntes Können, seine Ausstrahlung und Persönlichkeit sowie im Idealfall seine Allroundfähigkeiten in Tanz, Gesang und Schauspiel sein, die ihm über einen langen Zeitraum die bestmöglichen Einsatzmöglichkeiten sichern.

Studenten im eigenproduzierten EU-Musical „FINIX“, die danach bei den VBW und international reüssierten
KÜNSTLERISCHE AUSBILDUNGEN HABEN KEINE LOBBY
Aller Erfolgsmeldungen zum Trotz sind die generellen Zukunftsaussichten für künstlerische Ausbildungen jedoch düster, weil die allgemeine finanzpolitische Situation zunehmend schwieriger wird, auch wenn gerade in Vorwahlzeiten die Statements von Politikern in der Öffentlichkeit anders klingen mögen und diese Themen so gut wie möglich gemieden werden.
Denn der Abwärtstrend im künstlerischen Bereich ist klar ersichtlich wobei ein AUS für Ausbildungsstätten zumeist schleichend kommt, wie die Schließung der Stage Entertainment Ausbildung in Hamburg genauso zeigte, wie, vor vielen Jahren, auch die nur schwer nachvollziehbare, plötzliche Schließung der damals in Europa führenden Theater an der Wien Studios.
Das hängt einerseits damit zusammen, dass die öffentlichen Ausbildungsbudgets ganz einfach nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden sind, wie noch vor Jahren, andererseits – und das im viel stärkeren Ausmaß – jedoch auch mit dem Umstand, dass eine kurzsichtige Politik es ganz einfach verabsäumt hat, rechtzeitig, langfristig wirkende Konzepte und Überlegungen zur Finanzierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz der eigenen Ausbildungsstätte umzusetzen, um so eine Ausbildungssituation generell stärken oder gar langfristig sichern zu können.
Etwaige rudimentäre Planungen umfassen aus diesem Grund oft nicht längere Horizonte als ein bis zwei Jahre, zumal diese leider immer wieder auch in direkter Korrelation zu den Legislaturperioden stehen und vermutlich alleine deswegen ein längerfristiges Denken kaum im Interesse der handelnden Personen ist – auch weil Visionen eher als „Krankenbild“ denn als Chancen verstanden werden.
Dass aber in diesem Zusammenhang nur all zu oft auf die Zukunft, junger, in Ausbildung stehender Menschen vergessen wird, oder deren Schicksale am Altar politischer Erwägungen, Machterhalt und Seilschaften geopfert werden, wird bewusst in Kauf genommen .
Oder um es kurz zu sagen – künstlerische Ausbildungen verfügen in Österreich über keine Lobby.
Das Erwachen wird zwangsläufig kommen, jedoch zum Leidwesen aller Betroffenen viel zu spät, nämlich dann, wenn der „Point of no Return“ längst überschritten und hochwertige Ausbildungen zu Gunsten der kaum mehr zu finanzierenden, „eigenen“ Ausbildungsstätten bereits lange geschlossen wurden.
Spätestens dann bekommt das Wort „Alternativlosigkeit“ eine ganz eigene Bedeutung!
Die Auswirkungen für eine künstlerische Basis, für das heimische Talentepotential, für die österreichischen Theaterbetriebe aber vor allem auch für die eingangs erwähnte heimische Volkswirtschaft sind genauso fatal und irreversibel wie die Signalwirkung einer erschreckenden Perspektivlosigkeit für kommende Generationen.
Hier in nächster Zeit einen Umdenkprozess zu erwarten, grenzt an Naivität oder bestenfalls an Zweckoptimismus, wie die Erfahrung der vergangenen Jahren zeigt.
DAS, WAS BLEIBT, IST DAS WAS ZÄHLT
Dass es sehr wohl anders gehen könnte und man mit Eigeninitiative und Leidenschaft enorm viel bewirken kann, hat die Ausbildung und der Lehrkörper der PERFORMING ACADEMY über mehr als 20 Jahre mehr als erfolgreich bewiesen.
Denn egal wie die Entwicklung im Bereich von künstlerischen Ausbildungen in Österreich und hier speziell in Wien auch immer weitergehen wird, bleibt zumindest ein unumstößliches Faktum unwidersprochen zurück: und das sind die durch die Performing Academy ermöglichten Karrieren, Impulse und den daraus resultierenden, ständig neuen Erfolgsmeldungen der 222 AbsolventInnen der Academy.
Und letztlich ist es genau das, was am Ende zählt!
Wir als Ausbildungsstätte werden immer nur das beeinflussen und in positive Bahnen lenken können, was auch in unserem direkten Einflussbereich liegt und genau in diesem Sinne freuen wir uns über jede einzelne Persönlichkeit unserer „222 in 23 years„- AbsolventInnen genauso, wie auf das große Potential der derzeitigen StudentInnen der Performing Academy, die momentan in ihrer Ausbildung, und da mitten in den kommenden Projekten und Herausforderungen der Saison 2017/18, stehen.