Am 12. Dezember 2014 feiert „A VERY GAGA XMAS SONG“ seine Premiere im Theater Akzent. Die Proben dafür laufen auf Hochtouren, trotzdem haben sich Amelia MUUS und Sophie SCHÜSSLER, die abwechselnd die Rolle der „LADY“ spielen werden, Zeit genommen, ein paar Fragen zum Stück, ihrer Rolle und dem XMAS – Projekt zu beantworten.
Das XMAS – Projekt des PERFORMING CENTER AUSTRIA ist das größte Jugend – Musicalprojekt in Österreich, das bereits seit 14 Jahren junge Talente fördert und damit schon Sprungbrett für einige heute sehr erfolgreiche Bühnendarsteller darstellt.
Uns freut es besonders, dass dieses Projekt so gut angenommen wird, sodass viele der Vorstellungen von „A VERY GAGA XMAS SONG“ bereits ausverkauft sind. Karten zu den drei Abendvorstellungen gibt es direkt beim Theater Akzent!
Hier das spannenden Interview mit Amelia und Sophie:
Wie würdest du das diesjährige Stück „A VERY GAGA XMAS SONG“ beschreiben? Worum geht es und warum soll man es auf keinen Fall verpassen?
AMELIA: Die diesjährige Produktion fällt ein bisschen aus dem “üblichen” XMAS-Schema heraus. Dieses Jahr wird ein sehr ernstes Thema auf eine äußerst intime und seriöse Art und Weise, behandelt. In XMAS Song geht es kurz gesagt um die Selbstfindung.
Die Welt ist in zwei Teile aufgeteilt. Beide Seiten haben sozusagen eine/n Vertreter/in. Während die eine Seite die der Kreativität, Fantasie und der Infantilität ist und von der “Lady” vertreten wird, steht die andere für den Pragmatismus, Optimismus und das Erwachsenen-Dasein und wird vom “Lord” repräsentiert. Was vor allem wichtig an diesem Stück zu verstehen ist, ist das keiner dieser Seiten “gut” oder “böse” ist! Beide sind wichtig um das Gleichgewicht der Welt zu erhalten.
Im Stück ist es aber so, dass das Gleichgewicht total außer Kontrolle geraten ist. Das Schicksal der beiden Mächte will, dass die gestärkte Seite versuchen muss, die ganze Macht an sich zu reißen und damit die andere zu vernichten! Da haben Lord, wie auch Lady, keine andere Wahl als ihre Bestimmung zu erfüllen, sie können sich nicht dagegen wehren!
Es gibt nur noch eine Person die entscheiden muss, mit welcher Macht sie sich identifizieren möchte, und damit das Ungleichgewicht endgültig festigt oder das Gleichgewicht wiederherstellt.
SOPHIE: Wie schon im Titel versteckt, wird das diesjährige XMAS Stück ziemlich GAGA! Es ist schwierig, den gesamten Inhalt zu erzählen, aber kurz erklären würde ich es so:
Auf der Welt herrscht seit jeher ein sensibles Gleichgewicht zwischen allem Kindlichen und der erwachsenen Vernunft. Die Lady steht für Kreativität, Fantasie, und dem Glauben an etwas Mystisches. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich der Lord mit dem erwachsen werden und der Ordnung. Weil immer mehr Menschen immer weniger glauben und sich seltener auf ihre Träume und Fantasien einlassen, kam es zwischen Lord und Lady zu einem Ungleichgewicht. Aufgrund des Schicksals muss die stärkere Seite versuchen, die Geschwächte komplett auszulöschen und alle Macht an sich zu reißen. Nur durch einen besonderen Menschen kann dieses Gleichgewicht wieder ins Lot gebracht werden. Ob es die Lady schafft, diesen Menschen auf ihre Seite zu ziehen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, werde ich jetzt nicht verraten.
Man sollte dieses Stück auf gar keinen Fall verpassen, weil es nicht nur wahnsinnig witzig und unterhaltsam ist, sondern auch eine sehr bewegende Botschaft enthält. Auch die großartigen Tanznummern unserer Choreographen Lisa Tatzber, Tom Poms und Valerie Lichtenwörther sollte man unbedingt gesehen haben.
Welche Rolle spielst du und was ist für dich das Besondere an dieser Rolle?
AMELIA: In dieser Produktion spiele ich die Rolle der Lady. Die Lady kann alles sein. Da die Rolle teilweise mit der berühmten Popsängerin “Lady Gaga” zusammenhängt, und sie ziemlich bekannt dafür ist, sich immer wieder “neu zu erfinden”, gibt es mir, wie auch Sophie Schüssler, welche in der anderen Besetzung die Rolle der Lady spielt, die Gelegenheit, die Rolle ebenfalls Szene für Szene neu zu kreieren. Bis zur letzten Vorstellung könnte sich die Lady in verschiedene Richtungen entwickeln.
SOPHIE: Ich spiele die Rolle der Lady, was eine große Herausforderung in einigen Aspekten darstellt. Das Besondere an der Lady ist eindeutig ihr Gemüt. In jeder Szene zeigt sie eine andere Facette ihres Wesens. Es macht riesigen Spaß die Lady zu verkörpern, weil man nicht nur verrückt und liebevoll sein, sondern auch eine sehr traurige und verletzliche Seite zeigen kann.
Beim XMAS-Projekt ist es Tradition, dass es zu jeder Rolle eine Alternativ-Besetzung gibt. Das heißt jeder von euch hat fixe Termine, an denen er seine Rolle spielt. Wie darf man sich da die Probensituation vorstellen? Probt ihr immer gemeinsam, gibt es für die Rolle Vorgaben, an die sich beide Besetzungen halten müssen, sprecht ihr euch ab?
AMELIA: Wir proben immer zusammen. Dabei kann die nicht spielende Besetzung dem anderen zuschauen und analysieren was dieser anders, bzw. besser oder schlechter, macht. Der Regisseur fixiert dann immer wieder während den Szenenarbeiten kleine Vorschläge, die von den einzelnen Besetzungen kommen, für beide Casts. Für mich ist es immer interessant zu sehen wie meine andere Besetzung, in diesem Falle Sophie Schüssler, die Rolle spielt. Sophie und ich sind schon sehr gut befreundet, jedoch sind wir auch sehr unterschiedlich. Es macht unglaublich viel Spaß diese Rolle, und generell auch das ganze Stück mit allen zu erarbeiten und somit die Message von diesem Stück perfekt zu verkörpern.
SOPHIE: Wir proben immer gemeinsam. Ich habe wahnsinniges Glück, mir eine Rolle mit der wundervollen Amelia teilen zu dürfen, weil wir uns wirklich gut verstehen und es echt witzig ist, mit ihr so eine besondere Rolle auszuarbeiten. Wenn wir szenische Proben mit unserem Regisseur Jürgen Kapaun haben, beginnen wir damit, dass jede Besetzung die Szene einmal liest. Danach erklärt er uns, wie er sich diese Szene vorgestellt hat und dann spielt man einfach drauf los. Natürlich gibt es immer kleine Veränderungen, die während der Proben entstehen und gleich eingebaut werden. Jede Besetzung interpretiert die Rolle etwas anders, aber oft übernehmen wir Gesten des anderen, die uns gefallen. „Produktives Abschauen“ nennen wir das dann gerne.
Ihr seid ja eine Gruppe talentierter Kinder und Jugendliche, die gemeinsam unter professioneller Anleitung ein Weihnachtsmusical auf die Bühne bringen. Was könnt ihr aus dem Probenprozess für euch mitnehmen?
AMELIA: Man kann aus so einem riesigen Projekt sehr viel mitnehmen, unabhängig davon, ob man gut tanzt, singt oder generell nichts von Musicals versteht. Was für mich die wichtigste Disziplin ist, die ich immer wieder aus solchen Projekten mitnehme ist, dass egal wie groß oder klein die Rolle ist, alle Mitglieder gleich wichtig sind. Jeder Moment hängt von der Aufmerksamkeit und Disziplin jeder einzelnen Person ab! Man merkt sofort wenn jemand unvorbereitet oder nicht konzentriert genug ist, egal ob man in der ersten oder in der hintersten Reihe steht.
Jeder gehört zum Team und man wächst während des ganzen Prozesses zur einer großen Familie zusammen!
SOPHIE: Man gewinnt während der Zeit bei XMAS wirklich viel! An erster Stelle lernt man so viele tolle Menschen kennen und knüpft neue Freundschaften, die noch lange anhalten werden. Aber nicht nur neue Freunde werden gewonnen, sondern auch Selbstvertrauen und ein besseres Auftreten.
Was würdest du, für dich persönlich, als größte Herausforderung bei „A VERY GAGA XMAS SONG“ beschreiben?
AMELIA: Als Person, die noch nicht sehr viel getanzt hat, ist es manchmal schwer, bei allen Choreographien mitzukommen. Da Sophie eine begabte und schon sehr erfahrene Tänzerin ist, übt es teilweise viel Druck auf mich aus, mit ihr irgendwie mithalten zu müssen. Sophie nimmt sich aber auch die Zeit, um mit mir Choreographien durchzugehen und hilft mir immer wieder, wenn ich Probleme mit bestimmten Schrittfolgen oder ähnlichem habe.
SOPHIE: Wie schon erwähnt, teile ich meine Rolle mit Amelia, die eine wahnsinnig talentierte Sängerin ist. Die Lady hat sehr viele herausfordernde Lieder zu singen, die mir manches mal recht schwer fallen. Daher würde ich meinen, dass meine größte Herausforderung bei XMAS ist, meiner talentierten Partnerin und den tollen Songs gerecht zu werden.
Auf so einer großen Bühne zu stehen ist ja sicherlich mit großer Aufregung verbunden. Kennst du so etwas wie Lampenfieber und wenn ja, was tust du dagegen?
AMELIA: Es ist ganz natürlich, nervös vor einem Auftritt zu sein, und aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, dass diese Art von Aufregung in den meisten Fällen etwas Gutes ist. Es lässt den Adrenalinspiegel steigen! Es gibt einer Person den richtigen Kick vor der Show. Sollte mir jedoch wirklich schlecht oder schwindelig werden, setzte ich mich in einen “Green Room”. Ein Raum in dem ich ganz alleine sein und mich kurz auf das Bevorstehende konzentrieren kann.
SOPHIE: Ich bin zwar schon sehr oft auf der Bühne gestanden, aber doch kenne auch ich so etwas wie Lampenfieber. Ein perfektes Rezept habe ich nicht gegen diese Aufregung. Ich versuche einfach, ruhig und gut vorbereitet auf die Bühne zu treten und nach den ersten Minuten verschwindet diese Aufregung ganz von selbst und man genießt einfach nur noch, auf der Bühne stehen zu dürfen.
Was ich noch gern gesagt hätte:
AMELIA: Es ist eine unglaubliche Leistung, die das diesjährige Creativ-Team vollbracht hat! Musikalisch, tänzerisch und vor allem szenisch. Es ist auch sehr interessant zu sehen wie sich alle Cast-Mitglieder, die alle ihre eigenen Stärken haben, auf ein ziemlich gleiches Level hochgearbeitet haben.
Es ist eine perfekte Mischung aus Talent und Vertrauen zwischen Darstellern und Creativ-Team!
SOPHIE: Ich habe dieses Jahr wundervolle Freunde gefunden, mit denen ich jetzt auch privat sehr viel unternehme, und die ich sehr schätze. Doch auch im künstlerischen Bereich habe ich sehr viel gelernt.
Ich möchte noch gerne sagen, dass alle Kinder/Jugendlichen, die an dem Genre Musical interessiert sind, überlegen sollten, zum nächsten Casting zu kommen, weil es wirklich eine tolle Erfahrung und vielleicht auch ein Sprungbrett in den zukünftigen Beruf des Musicaldarstellers/-darstellerin ist.