Am 12.12.2013 eroberten die jungen DarstellerInnen des „Xmas-Projects“, wie seit nun bereits 14 Jahren um diese Zeit, die Bühne des Theater Akzent und die Herzen der Zuseher.
Mit Verve, Leidenschaft und beeindruckendem Können, unterhielten die jungen DarstellerInnen , mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren, das Premierenpublikum von „Xmas-Angels“ in einer temporeichen, himmlischen Krimikomödie mit Tanz, Gesang und Schauspiel.
Es ist an sich schon ein kleines Weihnachtswunder, dass dem Autor der meisten Xmas-Bücher, Tommy Tatzber, gemeinsam mit „Mastermind“ und Regisseur, Jürgen Kapaun, immer wieder ein neuer, zielgruppenaffiner und unterhaltsamer Plot zum Thema Weihnachten, für die Musical-Produktionen des Xmas-Projects, einfällt. Noch bemerkenswerter wird das allerdings, wenn einem beim Betrachten des Stückes auffällt, wie gut es gelingt, spiel- tanz- und singbare Rollen für solch eine Vielzahl an Ensemblemitgliedern, in eine fließende, zusammenhängende Geschichte, einzubauen. Die Magie setzt sich fort, wenn die Jury beim Casting, für diese unterschiedlichen Charaktere, aus allen TeilnehmerInnen jene Kinder und Jugendliche aussucht, denen die jeweilige Rolle letztlich auf den Leib geschneidert scheint.
Das alles ist der langjährigen Erfahrung, der Professionalität und der Kreativität entwickelten Künstler- Persönlichkeiten im Leading-Team geschuldet, doch was die jungen Menschen unter ihrer Anleitung zeigen, ist an diesem Abend dann doch noch ein Stück beeindruckender, als zu erwarten war.
Gerade in diesem Jahr fordert eine Geschichte mit einer relativ komplexen Erzählstruktur einiges – gerade an schauspielerischen Leistungen – aber auch vom Publikum ab. Da trifft es sich gut, dass Letzteres wunderbare Unterstützung bekommt, indem es von den Figuren, „Ox“ und „Donkey“, in beiden Casts herrlich amüsant verkörpert und mit dem Duett „Bilder im Kopf“ gesanglich gut präsentiert, durch die Geschichte geführt wird.
Nicht nur die Namen der beiden Erzähler, Ochs und Esel, sind weder Zufall noch frei erfunden, auch sonst wimmelt es in der Story, rund um das Verschwinden von Teenager „Chrissie“, nur so von Zitate und Anspielungen aus der biblischen Weihnachtsgeschichte. Köstlich, wenn die drei Paten, „Balthacek“ – der „swaggende“ Publikumsliebling – „Casparov“ und „Melchiari“, so manch sprachlich schwierig umzusetzendes, internationales und heimisches, Idiom unbeirrt textsicher und perfekt gespielt einbringen und dazu auch noch mit Solonummern stimmlich überzeugen können.
In dieser Hinsicht sind auch die DarstellerInnen der „Chrissie“ und ihrer Eltern sowie ihres Freundes „Sam“ besonders hervorzuheben, die mit einem berührenden Terzett „Was kann nur der Grund sein“, dem rhythmischen Duett „Nur noch kurz die Welt retten“ und ihren jeweiligen Solonummern wirklich Stimme zeigen können. Da hat der musikalische Leiter Àrpàrd Krämer, heuer zum ersten Mal beim Xmas-Project in dieser Position, genau wie bei den wunderschönen dreistimmigen Auftritten der Engel „Ari“, „Danny“ und „Gabby“, den Soli von Inspektor „Mike Sword“, „Frank“ und „Magdalena“ und allen weiteren Gesangsnummern, ganz wunderbare Arbeit geleistet und das Beste aus allen SängerInnen heraus dirigiert.
Apropos dirigiert. Wie von unsichtbarer Hand geführt wirkt das wirklich geniale, weil genial einfache und dabei sehr wirkungsvolle, dynamische und zweckdienlich- variable Bühnenbild. An dieser Stelle sind für die liebevolle Detailarbeit, Sandor Coti, für Bühnenbild und Requisiten und der Regieassistent, Alexander Donesch, zu erwähnen.
Absolut unterhaltsam und besonders zu betonen ist die Ensembleleistung bei den großen Gruppennummern, die neben dem Gesang und Schauspiel, vor allem durch die herrlich-kreativen Choreografien von Lisa Tatzber und Susi Rietz, unterstützt durch die farbenfrohen Kostüme von Katja Neubauer und die fröhlichen Ausstattungsideen, in Erinnerung bleiben.
Spätestens hier geht das gesamte Publikum begeistert mit. Ein Highlight in Sachen Tanz ist auch die Tanz-Einlage zu „Coin Operated Boy“ und generell überzeugen gerade auch die Neuzugänge im Ensemble durch ganz tollen Einsatz, hohe Energie und Bühnenpräsenz.
Aber, um noch einmal auf das eingangs erwähnte Weihnachtswunder zurückzukommen, das ist halt der ganz typische, immer wiederkehrende „Spirit“ des Xmas-Projects, der bei den „Xmas-Angels“ einmal mehr seine ganze Wirkung entfalten kann.
So findet ein Projekt, das sich über ein halbes Jahr entwickelt und wächst, dank zweier eingespielter Casts, die gerade durch ihr unterschiedliches Spiel gleichermaßen begeistern, mit der letzten von 12 Vorstellungen, am 20.12., seinen krönenden Abschluss. Letzte Karten für alle Kurzentschlossenen gibt es noch für die Abendvorstellung des 19.12.!
Wir gratulieren allen Beteiligten, danken noch einmal unseren Kooperationspartnern und dem treuen Publikum, das auch in diesem Jahr für 12 ausverkaufte Vorstellungen und beste Stimmung sorgt!
Allen, die jetzt erst recht mehr über „Xmas-Angels“ und „Xmas-Project“ erfahren möchten, sei noch einmal die Fanpage auf facebook und hier ganz speziell das amüsante Interview in Doppelconférence mit Jürgen und Alexander empfohlen. Viel Spaß!