Als die 109 TänzerInnen des PERFORMING CENTER AUSTRIA am Donnerstag, den 23.4.2015 zeitig in der Früh von den Gasometern in Wien Richtung Klagenfurt zu den Austrian Open 2015 aufbrachen, ahnte bei weitem noch keiner von ihnen, wie erfolgreich sie alle mit dem PCA vier Tage später von den österreichischen Meisterschaften zurückkommen würden.
Das verwundert in Wahrheit auch nicht weiter, denn selbst größte Optimisten konnten nicht damit rechnen, dass ALLE 54 vom PCA an den Start gegangene Beiträge nicht nur den Sprung in die Finalrunde schaffen, sondern 51 von diesen auch unter die besten 3 kommen sollten.
Faszinierende 31 Beiträge des PCA wurden wenig später zu österreichischen Meistern gekürt, 13 österreichische Vizemeister und 7 dritte Plätze rundeten ein wahrlich sensationelles Ergebnis ab, das letztendlich das Performing Center Austria auch als insgesamt erfolgreichste Bühnentanzschule bei diesen österreichischen Meisterschaften auswies.
Auch wenn die bloßen, statistischen Daten viel über einen Wettbewerb aussagen, sind die Backgroundgeschichten zu einer solchen Großveranstaltung und der lange Weg dorthin meistens noch viel spannender.
Um 54 Beiträge zu einem Wettbewerb schicken zu können, benötigt man ein großes Kreativpotential an ChoreographInnen, die in der Lage sind, unterschiedlichste Ideen in Tanz- und Showbeiträge eindrucksvoll umsetzen zu können. Ein Prozess, der über mehrere Monate geht und bei dem vor allem das Kreativduo Lisa TATZBER und Thomas POMS immer wieder auf ein schier unerschöpfliches Reservoir an neuen Ideen zurückgreift. Eine Stärke, die schon über Jahre ein Markenzeichen der beiden ist, schaffen sie es doch mit einer regelmäßigen Selbstverständlichkeit, ein Publikum, eine Jury aber auch ihre eigenen Tänzer immer wieder auf ein Neues zu überraschen.
Dass sie mit diesem kreativen Output auch längst international reüssieren, bewies nicht zuletzt der deutsche TV-Tanzwettbewerb „GOT TO DANCE 2014“. Dort schafften es die beiden TänzerInnen, und mittlerweile Performing Academy StudentInnen, Sandra SCHWANN und Paul CSITKOVICS, vor einem Millionenpublikum nicht nur alle Vorrunden zu überstehen, sondern so auch als einzige und beste Österreicher in das große Fernseh-Finale zu kommen, wobei sämtliche Choreographien und Ideen dabei von Lisa und Tom stammten.
Auch für diese Meisterschaften kreierten die beiden einen Löwenanteil der PCA-Beiträge während die PCA-Tanzlehrerinnen Sabine ARTHOLD, die ebenfalls bereits auf viele, spektakuläre Erfolge zurückblicken kann sowie Astrid GOLLOB, Esther TREML, Valerie LICHTENWÖRTHER und Janet WEBER zahlreiche weitere Beiträge für die Austrian Open beisteuerten. Die restlichen Choreographien stammten zu allerletzt von unseren jungen Nachwuchschoreographen, die, einen Trend aus dem letzten Jahr fortsetzend, viele Eigenchoreographien an den Start brachten.
Vor allem für die arrivierten Choreographen, wie Sabine, Lisa und Tom ist es schön zu beobachten, wenn ihre langjährigen SchülerInnen bereits in jungen Jahren flügge werden und zum Teil sensationelle Eigenchoreographien abliefern, wie z.B. Pauli FRIESS, Chiara DAUCHER, Julia HÜBNER, Julian STRASSL, Oliver EDWARD aber auch eine sehr junge Viola DILLINGER.
Da das Performing Center Austria mit der PERFORMING ACADEMY und dem großen XMAS PROJEKT im Rücken natürlich auf die Ausbildung von Allroundern setzt und nicht zuletzt deswegen thematisch sehr breit aufgestellt ist, verwundert es auch nicht, dass wir in vielen unterschiedlichen Disziplinen an den Start gingen. Mit den Disziplinen Open, Jazz, Modern, Hip Hop, Breakdance, Musical, Acro Dance, Song & Dance und den großen Production Nummern waren das gezählte 9 Disziplinen, wobei wir auch in der Disziplin Ballett angetreten wären, hätte sich nicht knapp vor den Austrian Open Veronika ZHDANOVA verletzt, wodurch ihr Duett mit Lima PECHER leider nicht an den Start gehen konnte. Ähnlich verhielt es sich mit Nina FELSER, die leider ebenfalls kurzfristig nicht an dem Wettbewerb teilnehmen konnte, wodurch das sentimentale Motto bei vielen Aktiven für die Austrian Open unter anderem auch war, für diese beiden stellvertretend auf der Bühne zu stehen und zu tanzen.
Diese kurzfristigen Änderungen und Ausfälle stellen nicht nur für die leidtragenden Tänzer immer wieder einen persönlichen Verlust dar, zumal sie lange auf einen solchen Wettbewerb hinarbeiten, sondern stellen natürlich auch die Choreographinnen unter Stress, sind diese doch gezwungen, innerhalb kürzester Zeit Umstellungen vornehmen bzw. Ersatztänzer einstudieren zu müssen. Dafür gebührt nicht nur den ChoreographInnen ein großes Lob sondern natürlich auch den kurzfristig eingesprungen Tänzerinnen, die das innerhalb kürzester Zeit so perfekt umsetzten, dass man beim Wettbewerb kaum Fehler sah.
Bei dieser Vielzahl an Nummern und StarterInnen ist die Kostümausstattung natürlich eine riesengroße Herausforderung, die jedoch unter hohem Zeitaufwand, viel Nachtarbeit und Manpower zeitgerecht geschafft werden konnte. Für diese Arbeit, aber auch für die perfekte Organisation, darunter vor allem auch Lisa Tatzbers regelmäßige Probendispo, vor und während des Wettbewerbs, gebührt den vielen Mitarbeitern ebenfalls ein riesengroßer Anteil am erfolgreichen Abschneiden.
Beim Wettbewerb selber kamen kurz Diskussionen auf, zumal es immer wieder zu Disziplinen Verschiebungen kam, wenn die Jury der Meinung war, dass Beiträge aufgrund verschiedener tänzerischer Elemente von Open zu Hip Hop oder von Musical zu Open oder ähnlichem verschoben werden müssen. Auch wenn die thematische Diskussion dabei wichtig ist, ist es im Endeffekt ähnlich wie beim Fußball, wo Tatsachenentscheidungen von Schiedsrichtern manchmal einfach hingenommen werden müssen, auch wenn man gänzlich anderer Meinung sein sollte. Bei rund 500 Beiträgen und stundenlangem Bewerten ist es auch legitim, dass es manchmal zu Fehleinschätzungen kommen kann, die insgesamt aber nicht mehr als rund 5% ausmachen.
Nachdem am Samstag zu Mittag klar war, dass ALLE unsere 54 Beiträge den Sprung in die Finalrunde geschafft hatten, war die Freude, Erleichterung und weitere Motivation riesengroß, denn gerade bei so einem Wettbewerb ist es immer wichtig, GEMEINSAM große Erfolg feiern zu können.
Gemeinsam auch deswegen, weil das gegenseitige Anfeuern, die Unterstützung beim Schminken sowie bei der Vorbereitung knapp vor einem Einsatz enorm viel Energie bringt. Genau das war unter den TänzerInnen des PCA wirklich schön zu beobachten.
In der anschließenden Finalrunde konnten viele der PCA TänzerInnen ihre Performance aus der Vorrunde noch einmal toppen auch wenn das eine oder andere Hoppala trotzdem dabei war, vor denen bei einem solchen intensiven Wettbewerb aber ohnedies kein Tänzer und keine Tanzschule gefeit ist.
Bei einem Wettbewerb mit mehr als 1.500 TänzerInnen und rund 500 Beiträgen bekommt man natürlich auch immer starke Leistungen und interessante neue Ideen anderer österreichischer Tanzschulen zu sehen und ertappt sich selber schmunzelnd nur allzu oft bei dem Versuch, die eigenen Chancen im Vergleich zu den anderen, realistisch ermessen zu wollen. Eine Einschätzung, die immer erst bei der spannenden Siegerehrung so wirklich verifiziert werden kann.
Ein ganz wesentlicher Punkt beim Zusehen für jeden einzelnen Aktiven ist immer auch, offen für Neues und Überraschendes zu bleiben, die teilweise tollen Leistungen anderer auch entsprechend zu würdigen, um sich selber, auch in der Kommunikation mit anderen TeilnehmerInnen, als Persönlichkeit weiter entwickeln zu können. Wenn man einen solchen Vorsatz grundsätzlich befolgt und vor allem unsere TeilnehmerInnen diese Chance für sich selber erkennen, hat man schon viel erreicht. Denn dann kann man nicht nur einen solchen Wettbewerb bestmöglich genießen sondern lernt auch für den eigenen Lebensweg enorm viel.
Genau dieser Funke war im Lager des PCA beim allgemeinen Jubel bei der Siegerehrung gut zu erkennen, denn trotz der eigenen Riesenerfolge gratulierten, umarmten und lachten sie gemeinsam mit den anderen TeilnehmerInnen. Genau das zeichnet einen freundschaftlichen Wettkampf aus und eröffnet Räume, die eigenen Leistungen unter objektiveren Licht betrachten zu können.
Aus PCA Sicht waren das zum Beispiel Aspekte, wie:
Die gut gelaunte und energiesprühende PCA-Auftaktnummer „BUSSI LINKS, BUSSI RECHTS“ von Johanna ÖHNER und Patrycja KOWALSKA, mit denen sie ihre Kategorie auch souverän gewinnen konnten, war der perfekte Auftakt und das richtige Motto für alle nachfolgenden PCA Choreographien.
Im ebenfalls siegreichen Breakdance Beitrag „BLACK BETTY“ brillierten nicht nur unser 8 Burschen, die so ganz nebenbei auch intensiv Werbung dafür machten, wie cool Tanzen für Burschen ist, sondern auch die entzückende Valeria POTASHEVA trug ihren wichtigen Teil zum Erfolg bei.
Bei der absolut originellen „Hingucker-Nummer“ „NO STRINGS ATTACHED“ von Janet WEBER wurde der Sieg nur hauchdünn verpasst, was vielleicht– Achtung Insiderinformation! – auch mit einer falschen Magnesiumdosierung oder –allergie zusammenhängen könnte.
Dass es dieses Jahr auch alle unsere PERFORMING TALENTS, trotz intensiver Zweifachbelastung, zu den Wettbewerben schafften war nicht nur schön zu beobachten sondern macht definitiv Lust auf mehr.
In Modern war die Sabine ARTHOLD Choreographie „MY IMMORTAL“ konkurrenzlos und zeigte dabei einen extrem hohen Schwierigkeitsgrad, womit die 10 Tänzerinnen genauso knapp an der 100 Punkt Marke kratzten, wie das von Caro HAT berührend gesungene und von 7 TänzerInnen getanzte „2 HALF LOVESONGS“.
In stark besetzten Solotanz-Kategorien konnten jeweils Pauli FRIESS, Paula NIEDERHOFER, Julia HÜBNER, Viola DILLINGER aber auch Luis RIVERA, mit 8 Jahren unser Jüngster, den Sieg nach Hause tanzen.
Die von Thomas POMS choreographierten Hip Hop Gruppennummern „TRUMPETS BANG PROBLEMS“ und „BACK TO MANOLO“ sowie die Open Nummer „TEKILLAS“ gewannen ihre Kategorien mit Riesenvorsprüngen.
Bei dem Musical-Duett „FOCUS“ mit Julian STRASSL und Timo TATZBER verlor einzig und alleine der ferngesteuerte Mistkübel seinen elektronischen Fokus, was die beiden aber nicht daran hinderte, trotzdem überlegen zu gewinnen.
In der Königsdisziplin, den PRODUCTION NUMBERS, konnten alle drei, von Lisa und Tom gestaltete, PCA Nummern, den Sieg davon tragen. Besonders die thematisch zusammenhängende Trilogie „ERBLÜHEN-VERBLASSEN“, „VERBLASSEN-ERBLÜHEN“ sowie das Paula NIEDERHOFER und Timo TATZBER Duett „ERLEBEN“ begeisterte das Publikum.
Die Production Nummer „3096 TAGE“ wiederum, die in konzeptionellen Ansätzen bereits im vergangenen Xmas Project erdacht wurde, beeindruckte durch die überraschende, szenische Auflösung und eine stimmgewaltige Amelia MUUS, die bereits beim Xmas Project eine der Hauptrollen spielte.
Ein absolutes Highlight dieser Wettbewerb schaffte aber der erst 17-jährige Nachwuchschoreograph Julian STRASSL. Mit der von ihm choreographierten coolen Nummer „ROCKET GIRL“, die er zusammen mit vier weiteren Burschen tanzte, erreichte er unter den rund 500 Beiträgen die einzige Diamantauszeichnung für Beiträge über 110 Punkte. Damit konnte „ROCKET GIRL“ auch den Zusatzpreis für den Beitrag mit der insgesamt höchsten Punktezahl des gesamten Wettbewerbs gewinnen. Eine sensationelle Leistung, zu der wir herzlich gratulieren und die uns alle stolz macht.
Rückblickend betrachtet können wir, abgesehen von organisatorischen Fragwürdigkeiten vor Ort, ein sehr zufriedenstellendes Resümee über diese Austrian Open ziehen, denn viel mehr kann man bei einem solchen Wettbewerb nicht erreichen.
Die intensive Vorbereitung auf so einem Wettbewerb wirkt bei vielen jungen TänzerInnen wie ein Katalysator für allgemeine Leistungsexplosionen, die sonst nur bei Großprojekten, wie dem Xmas Projekt zu beobachten sind. Das Geheimnis dahinter liegt in der konzentrierten Arbeit, der qualitativ hochwertigen Ausbildung und einer entscheidenden Stärkung des Selbstbewusstseins durch das Wissen, Großes geschafft zu haben.
Es gäbe noch eine Vielzahl anderer Aspekte, die absolut Wert wären, genauer betrachtet zu werden, aber das würde wohl diesen Rahmen bei weitem sprengen.
Da ist es viel besser, sich jetzt schon auf die PERFORMING CENTER AUSTRIA Abschlußaufführungen „PINOCCHIO & Show 15“ im Theater Akzent vom 29.6. – 2.7.2015 zu freuen, bei denen alle Wettbewerbsbeiträge und Spitzenleistungen noch einmal vor großem Publikum gezeigt werden – speziell auch bei den beiden Contest-Sondervorstellungen „POWER OF YOUTH 2015“.
Ein Feuerwerk an beeindruckenden Tanzdarbietungen ist garantiert und alle Aktiven freuen sich extrem, diese Contestnummern noch einmal im tollen Theaterlicht präsentieren zu können.
Karten dazu gibt es ab 13. Mai 2015 ausschließlich im Performing Center Austria in der Zieglergasse.
Nochmals Riesen-Gratulation an alle ContesttänzerInnen – inklusive der verletzten Veronika und Nina, sowie an alle ChoreographInnen und BetreuerInnen des PERFORMING CENTER AUSTRIA bei den phantastischen Austrian Open 2015.