In unserem Artikel zu den wunderbaren Engagements von Performing Artist Anna Carina Buchegger, von Anfang Oktober diesen Jahres, haben wir versprochen, ihren beeindruckenden Weg seit ihrem Abschluss an der PERFORMING ACADEMY 2011, weiter zu begleiten und siehe da, schon gibt es wieder Erfreuliches zu berichten!
Im Februar 2013 wird das 11-fach preisgekrönte Broadway-Musical „Legally Blonde“, unter dem deutschen Titel „Natürlich Blond“, im Wiener Ronacher seine deutschsprachige Erstaufführung feiern und Anna Carina Buchegger hat es als „Gabby, Stenographer“ ins Ensemble des Kultmusicals geschafft. Sie konnte damit wiederum in einem Spitzen-Casting die Jury, und niemand geringeren als Broadway-Regisseur, zweifachen Tony®- und aktuell „Mr. Abbott“- Preisträger Jerry Mitchell, von ihrem außergewöhnlichen Gesangs-, Tanz- und Schauspieltalent überzeugen.
Damit schließt sie wiederum nahtlos an ihren Erfolg als „Meg Giry“ bei der konzertanten Version der Vereinigten Bühnen Wien von „Phantom der Oper“ an, den z.B. Björn Herrmann in seiner Kritik in der „musicalzentrale“ folgendermaßen beschrieb:
„Anna Carina Buchegger ist die Entdeckung des Abends, als Meg singt sie glockenklar und spielt Christines beste Freundin mit großer Herzenswärme und einem die Bühne ausfüllenden Strahlen.“
Jetzt bekommt Anna neuerlich die Chance, in einem besonders sympathischen Musical-Welterfolg auf sich aufmerksam zu machen, von dem Jerry Mitchell sagt:
“Natürlich Blond ist eine wundervolle Geschichte, die uns an das Sprichwort “Bleib dir selber immer treu“ erinnert. Die Musik ist unterhaltsam, die Choreographien sind bunt und mitreißend – letzten Endes hat einfach jeder Spaß… und es gibt Hunde, was will man mehr?“
Was will man mehr? Das wollten wir von Anna persönlich wissen und haben ihr ein paar spannende Fragen zu ihrem aufregenden Künstlerleben gestellt:
PCA: Die Rolle, liebe Anna, hast du gewechselt, der Arbeitsplatz, den du selbst auf deiner Facebook-Seite als „gorgeous place to work“ bezeichnest, bleibt dir erhalten. Wie findest du das, erneut in einer VBW-Produktion im Ronacher gebucht zu sein?
Anna Carina: Mit dem Engagement bei den VBW geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich liebe Wien, deshalb ist es wundervoll für mich diesen Job in dieser schönen Stadt und auch noch in der Nähe meiner Familie und Freunde ausüben zu dürfen!
PCA: Ein Casting für so eine wichtige Produktion ist auf alle Fälle eine Herausforderung. Ein Casting wie dieses, vor Broadway-Starregisseur und Choreograph Jerry Mitchell, noch einmal etwas anderes. Wie gehst du generell mit Audition-Druck um und was kannst du für dich aus dieser Zusammenarbeit bisher mitnehmen?
Anna Carina: Ehrlich gesagt ist für mich der Tag vor der Audition das Allerschlimmste. Ich bin wirklich extrem nervös und frage mich eigentlich immer, wieso ich diesen Job gewählt habe :). Am Auditiontag selbst, ist es nicht so schlimm, weil man eine sehr hohe Konzentration hat und auch sehr fokussiert ist.
Nach ein paar Mal Vorsingen weiß man ungefähr, wie der Körper in so einer Situation tickt und ich konnte mich bisher immer gut auf ihn verlassen. Außerdem sind meine letzten Auditions so verlaufen, dass alle extrem nett waren und eine sehr positive Stimmung herrschte. Ich finde es sehr hilfreich, wenn mit einem ein bisschen gearbeitet wird, während eines Vorsingens.
Gerade bei der Audition von „Natürlich Blond“ war es ziemlich angenehm, weil man merkte, dass das Team genau wusste, wer in das Stück passt und wer eher nicht so. Ich dachte nach der ersten Runde, dass ich nicht weiter bin, weil ich extra nach Hamburg geflogen bin und wirklich sehr müde war, aber sie haben mir die Chance gegeben, mich in zwei weiteren Runden zu zeigen und dafür bin ich sehr dankbar!
PCA: Das Stück an sich ist ja, nicht zuletzt durch die Verfilmung mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle der „Elle Woods“, sehr bekannt. Uns interessiert vor allem deine Rolle in der Geschichte. Kannst Du uns diese Figur und ihren Anteil am Geschehen ein wenig näher beschreiben?
Anna Carina: Meine Position im Ensemble wird vor allem tänzerisch sehr fordernd werden. Das freut mich deswegen sehr, weil das in meinen letzten Produktionen eher nicht der Fall war. Die Show wird unglaublich lustig, bunt und versprüht vor allem Energie und Freude. Es wird, wie gesagt, sehr viel getanzt, Sprungseil gesprungen und ich bin wirklich sehr gespannt auf alles! Ich spiele unter anderem eine Freundin von Elle, eine von vielen verrückten und überdrehten Mädels mit ganz viel Herz, für die ich, befürchte ich, gar nicht sehr viel schauspielern muss (lacht).
PCA: Aber nicht nur der Regisseur, auch der KollegInnenkreis ist ein exklusiver. Neben den Hauptdarstellern Barbara Obermeier und Jörg Neubauer als „Elle Woods“ und „Emmett Forrest“ sowie Musical-Urgestein Alexander Goebel, als „Professor Callahan“, finden sich auch bekannte Gesichter aus den Reihen der Performing-Artist KollegInnen unter den Ensemblemitgliedern. Fitness Queen „Brooke Wyndham“ wird von Linda Geider verkörpert, in die Rolle von Elles Freundin „Serena“ schlüpft Birgit Wanka und auch Georg Prohazka ist im Ensemble mit dabei. Wie beurteilst du, angesichts deiner eigenen Erfolgsstory und der dieser KollegInnen, rückblickend deine umfassende Ausbildung an der PERFORMING ACADEMY?
Anna Carina: Erstmals muss ich sagen, dass es für mich eine riesen Ehre ist, mit so wunderbaren und talentierten Menschen spielen zu dürfen. Egal ob bei „Gustav Klimt- das Musical““Phantom der Oper“ oder natürlich auch jetzt bei „Natürlich Blond“, es ist immer unbeschreiblich, ein Teil von so einer homogenen und harmonischen Gruppe zu sein und ich muss sagen, ich habe ganz viele tolle Menschen kennengelernt und darüber bin ich sehr glücklich.
Meiner Meinung nach ist die Performing Academy eine Ausbildung, die- und ich kann nur aus meiner Sicht sprechen- in der Lage ist, das Beste aus einem herauszuholen. Ich habe die Zeit genutzt und glaube, dass ich in keiner anderen Ausbildung so viel lernen hätte können. Ich finde es unglaublich wichtig, dass man sich selbst einschätzen kann und sieht, was man verbessern sollte.
Ich bin an jeder Sparte des Musicals sehr interessiert und dass ich die Möglichkeit hatte, in einer konzertanten Version von „Phantom der Oper“ zu singen und nächstes Jahr Teil eines unglaublich tollen Ensembles und auch tollen Tänzern sein werde, zeigt mir, dass ich definitiv die richtige Ausbildung gewählt habe und sich die 4 Jahre, in der man natürlich oft an sich selbst zweifelt und sehr wenig Zeit mit Familie und Freunden verbringen kann, sowas von ausgezahlt haben.
PCA: Wann und wie bist du eigentlich zum “Musical” und auf die Idee, dieses Thema auch ausbildungsmäßig zu verfolgen, gekommen? Wie waren deine Anfänge in deiner doch eher kleinen Heimatgemeinde und was hast du damals unternommen, um dich auf dieses Ziel vorzubereiten?
Anna Carina: Ich habe mein erstes Musical gesehen, da war ich 3 Jahre alt und habe so etwas schon immer gemocht. Mit elf wusste ich, dass dies das Einzige ist, das mich auf Dauer richtig glücklich machen kann. Ich habe dann schon begonnen ein bisschen zu Tanzen und auch in der Oberstufe viel zu singen und bei Musicals mitzumachen.
Meine Audition für die Perfoming Academy war ein Desaster, ich konnte mir keine Choreographie merken und war völlig überfordert und nervös!
Gott sei Dank habe ich die Chance auf ein AO (außerordentliches) Jahr bekommen, in dem man im Gruppenunterricht mittrainiert aber nach einem Jahr noch einmal Audition machen muss, um in die 3jährige Profi- Ausbildung zu kommen. In diesem Jahr wurde ich gerade im Tanzen sehr gefordert und habe wirklich viel gelernt.
Nach einem Jahr hab ich es noch einmal versucht und war überglücklich, dass alles geklappt hat. Ich weiß nicht, wer bei der ersten Audition in welcher Sekunde dieses eine Fünkchen Talent gesehen hat aber ich bin unglaublich dankbar dafür (lacht).
PCA: So viel Erfolg und ein Engagement nach dem anderen sind natürlich wünschenswert und großartig. Dabei stellt sich aber auch die Frage nach der vielbeschworenen Work-Life-Balance. Wie hältst du dich bei all der Arbeit fit und gesund und dein Privatleben mit den speziellen Anforderungen deines Berufes in der Waage?
Anna Carina: Ich muss ehrlich sagen, anfänglich war es ziemlich schwer, gerade in der Ausbildung, wo man einfach fünfmal die Woche körperlich sehr gefordert wird. Klar muss man sich erst daran gewöhnen, auch an den Stress und die Nervosität vor Prüfungen und so weiter.
Mittlerweile ist das ein bisschen leichter. Wenn man seinen Rhythmus hat und nur abends spielt, hat man genug Zeit, zu kochen, ein bisschen raus zu gehen und einfach Dinge zu tun, die einem Spaß machen!
Ich habe mir angewöhnt, mich einmal pro Tag einfach eine halbe Stunde hinzusetzen und nichts zu tun. Einfach um ein bisschen herunterzukommen.Das hilft sehr, sich bei all dem Trubel im Job nicht selbst zu verlieren (lacht).
PCA: Im letzten Jahr deiner Ausbildung bekamst du in der Koproduktion des PERFORMING CENTER AUSTRIA mit Disney und der Wiener Stadthalle zum ersten Mal die Chance eine große Rolle zu gestalten. Du warst die „Mitchie“ in Disney „Camp Rock – Das Musical“, ebenfalls einer deutschsprachigen Uraufführung. Was hat dir diese Produktion persönlich und was für deine Karriere nach dem Abschluss bedeutet?
Anna Carina: Das war die bis zu diesem Zeitpunkt die größte Sache, die ich gemacht habe und es war ein Mix aus großem Druck und einer riesen Ehre. Es hat großen Spaß gemacht, die Bühne in der Stadthalle ist toll und diese mit 50 KollegInnen aus der Ausbildung bespielen zu dürfen war etwas Besonderes. Man kann natürlich nicht erwarten, dass einem so eine Produktion automatisch Jobs für später besorgt, aber gerade bei „Camp Rock“ war die Promotion riesig und so etwas hilft schon ein wenig… Einfach schon dadurch, dass dein Name schon einmal gehört wurde! Wir hatten außerdem viele Promotion Auftritte und ein Mode Shooting für „WOMAN“-wann hat man schon so eine Möglichkeit (lacht).
PCA: Das Musical „Natürlich Blond“ spielt bewusst mit dem Klischeebild der Blondine. Auch du hast deine Haarfarbe schon gewechselt. Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?
Anna Carina: Das stimmt, ich hatte mein ganzes Leben blonde Haare und wurde für „Camp Rock“ dann umgefärbt und ich muss ehrlich sagen, für mich persönlich hat sich nichts geändert- auch mein Allgemeinwissen nicht ;))! Ich mag beides sehr gerne und finde, um die typischen Klischees zu erfüllen, braucht es schon etwas mehr, als eine Haarfarbe. Das einzige, dass ich seitdem öfter höre ist, dass Leute vermuten, dass ich eher aus Osteuropa komme (lacht).
PCA: Am Ende diesen spannenden Jahres und ganz besonders heuer, im Jahr der Weltuntergangs- Prophezeiungen, stellt sich die Frage nach den Wünschen an die Zukunft, nach Zielen und Träumen. Wie schaut dein berufsbezogender Brief ans Christkind aus?
Anna Carina: Ich bin jetzt 23 und habe ein großes Ziel in meinem Leben erreicht. Es gibt schon so einige Produktionen, in denen ich wahnsinnig gerne mal spielen würde, zum Beispiel „Spring Awakening“, „Ghost“ oder „Bonny& Clyde“, aber allgemein wünsche ich mir, dass diese Leidenschaft für diesen Beruf nie verschwindet und ich auch gesundheitlich sehr lange in der Lage sein werde, alles auszuüben, das ich gerne machen möchte.
PCA: Liebe Anna, vielen Dank für das Gespräch!
Anna Carina: Sehr gerne!